Reparatur eines Sonnensegels Riskanter Außeneinsatz an ISS

Washington (RPO). Zwei Astronauten der US-Raumfähre "Discovery" haben am Samstag in einem riskanten Außeneinsatz ein Sonnensegel an der Internationalen Raumstation ISS repariert. Dieses war bei einem Außeneinsatz am Dienstag beschädigt worden, als Parazynski und Wheelock einen 16 Tonnen schweren Dreharm an der ISS anbrachten, der das Segel zur Sonne ausrichtet.

Außeneinsatz an der "Discovery"
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Foto: AFP

Die Weltraumbehörde NASA sprach von einer der schwierigsten je im freien All unternommenen Reparaturen. Der Einsatz wurde mehrfach verschoben, die Ingenieure auf der Erde hatten fieberhaft an einer Lösung des Problems gearbeitet.

"Das ist gut, das ist wunderbar", sagte demnach Astronaut Scott Parazynski, als das von ihm reparierte Sonnensegel erfolgreich aufgespannt wurde. "Gute Teamarbeit, ausgezeichnete Arbeit", lobte ein Mitarbeiter des Kontrollzentrums in Houston im US-Bundesstaat Houston.

Parazynski war Hauptakteur der gut vierstündigen Reparaturarbeiten. Er wurde mit dem Fuß an einer Konstruktion abgesichert, die aus einem 18 Meter langen Roboterarm plus 15-Meter-Verlängerung bestand. Mit erheblichem Sicherheitsaufwand wurde verhindert, dass der Astronaut mit dem Sonnensegel in Berührung kam, das eine Spannung von 300 Volt hat.

Unterstützt wurde Parazynski bei den Arbeiten von seinem Kollegen Doug Wheelock. Das Sonnensegel wird zur optimalen Stromversorgung der ISS benötigt, an die im Dezember das europäische Raumlabor Columbus und im April das japanische Kibo-Labor angebaut werden sollen.

Auf Fernsehbildern der Raumfahrtbehörde NASA war zu sehen, wie die Astronauten Scott Parazynski und Doug Wheelock um kurz nach 09.00 Uhr MEZ in den Weltraum hinausstiegen. Die Weltraumbehörde NASA sprach von einer der schwierigsten je im freien All unternommenen Reparaturen. Der Einsatz wurde mehrfach verschoben, die Ingenieure auf der Erde hatten fieberhaft an einer Lösung des Problems gearbeitet.

Um den Riss im Sonnensegel der Raumstation, das für die Energieerzeugung benötigt wird, zu flicken, schwebten zwei Astronauten in den freien Weltraum. Scott Parazynski und Douglas Wheelock wurden mit Hilfe eines knapp 30 Meter langen Roboterarms zu dem Sonnensegel manövriert.

Dort angekommen, untersuchte Parazynski zunächst die defekte Stelle und schickte mit seiner Helmkamera aufgenommene Bilder zur Bodenstation. Erst nach genaueren Untersuchung des Defekts konnte Parazysnki mit der Reparatur beginnen. Geführt wurde er dabei von seinem Kollegen Wheelock. Parazynski installierte zunächst eine Klammer an dem gerissenen Sonnensegel.

Gefährlich war die Reparatur, weil das Solarsegel auch während der Arbeiten mit mehr als 100 Volt unter Strom stand. Um das Risiko eines Stromschlages zu verringern, wurden alle Metallteile an Parazynskis Weltraumanzug sowie alle seine Werkzeuge mit Isolierband abgeklebt. Es war Parazysnkis vierter Außenbordeinsatz während der derzeitigen Mission der Raumfähre "Discovery".

(afp)
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