Offenbar Einschlag verantwortlich Rätsel um zwei Gesichter des Mars gelöst
Paris (RPO). Der Mars hat zwei Gesichter. Jetzt ist es US-Forschern offenbar gelungen, das Rätsel der verschiedenen Strukturen auf der Oberfläche unseres Nachbarplaneten zu lösen.
Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde NASA und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) können belegen, dass der Einschlag eines riesigen Steins auf der nördlichen Mars-Oberfläche für die verschiedenen Strukturen verantwortlich sei, wie es einer am Donnerstag erscheinenden Studie im britischen Wissenschaftsmagazin "Nature" heißt.
Bilder des Planeten aus den späten 70er Jahren hatten gezeigt, dass sich auf der nördlichen Hemisphere ein tiefes Becken befindet, in dem ein Ozean gewesen sein könnte. Die Südhalbkugel ist dagegen mit Bergen bedeckt, weshalb die Oberfläche dort bis zu 8 Kilometer über der im Norden liegt.
Seitdem hatten sich zwei Theorien gegenübergestanden, um die beiden extrem verschiedenen Oberflächen des Planeten zu erklären. Eine Theorie besagte, dass vor rund 3,8 Milliarden Jahren vulkanische Kräfte im Inneren des Planeten gewütet haben könnten, woraufhin sich die Oberfläche verschoben habe.
Die zweite Theorie geht davon aus, dass in der Nordhälfte ein riesiger Stein einschlug - was den US-Wissenschaftlern aufgrund der elliptischen Form des Beckens plausibler erscheint.
Demnach sind ellipsenförmige Krater beispielsweise auch auf dem Mond zu finden und wurden durch den Einschlag von Objekten in einem bestimmten Winkel ausgelöst. Für ihre Studie rekonstruierten die Forscher die Mars-Oberfläche.
"Ein Einschlag ist der einzige Mechanismus, der diese riesigen, ellipsenförmigen Vertiefungen und die Löcher im Boden verursachen kann", sagte MIT-Wissenschaftler Jeffrey Andrews-Hanna. Das Objekt muss demnach rund 2000 Kilometer groß gewesen sein, größer als der Planet Pluto, und in einem Winkel von 45 Grad eingeschlagen haben.
