NASA veröffentlicht letzte Funkkontakte Nachricht von Columbia-Kommandant brach plötzlich ab

Houston (rpo). Die letzte Nachricht des Kommandanten der abgestürzten Weltraumfähre Columbia Rick Husband brach plötzlich ab. Das geht aus den Funkkontakten hervor, die die NASA veröffentlicht hat.

Danach wurde die Bodenkontrolle auf eine Anzahl von Problemen aufmerksam, die sich von Minute zu Minute verschlimmerten. Die Raumfähre stürzte am 1. Februar etwa eine Viertelstunde vor der geplanten Landung ab, alle sieben Astronauten kamen ums Leben.

Die Katastrophe begann, als der Ingenieur Jeff Kling in den letzten sieben Minuten des Flugs einen plötzlichen Datenverlust in den Sensoren der Raumfähre meldete. "Ich habe gerade vier Temperaturwandler auf der linken Seite verloren", sagte Kling nach den Dokumenten der Bodenkontrolle, die am Dienstag in Houston veröffentlicht wurden. Die Sensoren wiesen keine Gemeinsamkeiten auf, so dass von einem allgemeinen Ausfall ausgegangen wurde, und nicht von dem Ausfall eines einzigen Systems.

Flugdirektor Leroy Cain wandte sich daraufhin an den Navigationsoffizier Mike Sarafin und fragte, ob es Probleme gebe. "Ich sehe nichts Ungewöhnliches", war Sarafins Antwort. Kling meldete jedoch kurz darauf einen Druckverlust in den Reifen. Der für die Kommunikation mit der "Columbia" zuständige Charlie Hobaugh wandte sich an die Besatzung: "Wir sehen Meldungen zum Reifendruck." Die Antwort des "Coumbia"-Kommandanten Rick Husband "Roger, buh..." bricht plötzlich ab.

Kurz danach erreichten die Bodenkontrolle weitere Fehlermeldungen. Mehr Sensoren fielen aus, der Luftwiderstand auf der linken Seite stieg an. Hobaugh versuchte mehrfach, Funkkontakt zur "Columbia" aufzunehmen. Nach einer langen Pause sagte Cain: "Schließen Sie die Türen." Damit konnte niemand mehr die Bodenkontrolle betreten oder verlassen. In den folgenden Stunden sicherten die Ingenieure die Daten auf ihren Computern und schrieben Berichte.

Die Aufklärung der Katastrophe bezeichnete ein Mitglied der Ermittlungskommission als gewaltige Aufgabe. "Das ist eines der größten Trümmerfelder, das wir je gesehen haben", sagte Konteradmiral Stephen Turcotte am Dienstag. Tausende Trümmerteile wurden in Texas und Louisiana auf Lastwagen verladen, die ersten von ihnen trafen am Mittwoch im Kennedy Space Center in Florida ein. Dort werden sie in einer 4.500 Quadratmeter großen Halle ausgebreitet.

Während der ersten Pressekonferenz der Kommission am Dienstag in Houston wollte der Vorsitzende, der ehemalige Admiral Harold Gehman, nicht über die Unglücksursache spekulieren. "Wir haben keine bevorzugten Theorien", sagte er. "Wir verfolgen alles." Die Ermittler wollen in Florida auch das Unternehmen besuchen, in dem die Hitzekacheln für das Shuttle hergestellt wurden. Es wird vermutet, dass beim Start der "Columbia" einige dieser Kacheln beschädigt wurden.

NASA-Chef Sean O'Keefe erklärte am Mittwoch bei einer Anhörung im Kongress, während der 16-tägigen Mission der "Columbia" habe es keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung der Besatzung gegeben. Er versicherte, die Ermittlungskommission werde unabhängig arbeiten können.

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