Übertragungspanne vor 50 Jahren? Fehlte bei Armstrongs berühmtem Satz auf dem Mond ein Wort?

Houston · Bei der Mondlandung 1969 sagte Neil Armstrong: „One small step for man, one giant leap for mankind“. Doch auch 50 Jahre später kommt die Vermutung auf, dass ein Wort, das Armstrong sagte, nicht in Richtung Erde gesendet worden ist. Was steckt dahinter?

 Erster Mensch auf dem Mond: Neil Armstrong.

Erster Mensch auf dem Mond: Neil Armstrong.

Foto: dpa/Neil Armstrong

Auf der Erde starrten Hunderte Millionen Zuschauer auf die Fernsehschirme und verfolgten körnige Schwarz-Weiß-Aufnahmen eines historischen Augenblicks. Ein paar Hunderttausend Kilometer weiter entfernt setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond. Seine Stimme klang aus den Lautsprechern von Radios und Fernsehern: „Das ist ein kleiner Schritt für Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit.“

Doch als Armstrong wieder auf der Erde war, betonte er, in der Übertragung sei ein Wort verloren gegangen. „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen“, habe er gesagt. „Es ist nur so, dass die Leute es bloß nicht gehört haben.“

30 Jahre später, bei der Feier des Jahrestages 1999, war Armstrong dann nicht mehr völlig sicher. „Das "einen" war beabsichtigt“, sagte er. „Ich dachte, ich hätte es gesagt. Ich kann es nicht hören, wenn ich den Funkempfang hier auf der Erde höre. Deshalb wäre ich froh, wenn Sie es einfach in Klammern schreiben.“

Obwohl also offenbar niemand das „einen“ gehört hat, sind einige Forscher Armstrong beigesprungen. Eine Computeranalyse der Schallwellen zeigte 2006, dass Armstrong wohl doch das gesagt hat, was er sich vorgenommen hatte. Die Raumfahrtbehörde Nasa hatte sich ohnehin auf die Seite ihres bekanntesten Mitarbeiters gestellt, der 2012 gestorben ist.

Armstrong sagte, die Nasa habe ihren Astronauten in der Ausbildung von solchen Äußerungen abgeraten. Das „wahrhaftigste Gefühl (...) ist das, welches der Entdecker in sich selbst spürt“, hieß es in einer Notiz der Behörde.

Die Idee für den Satz sei ihm selbst gekommen, sagte Armstrong. „Ich habe nach der Landung darüber nachgedacht“, erinnerte er sich. Aber da sei so viel zu tun gewesen, dass er sich darauf nicht wirklich konzentriert habe. „Das war etwas, das irgendwie im Unterbewusstsein kreiste“, sagte er. „Es war eine ziemlich einfache Bemerkung, zu sagen, dass man aus etwas aussteigt. Deshalb war es nicht sehr kompliziert. Es war, was es war.“

(mja/dpa)
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