Start der Artemis I Europa fliegt zum Mond

In einer Pressekonferenz der europäischen Weltraumorganisation Esa am Dienstag verglich Generaldirektor Josef Aschbacher die Artemis-Mission mit den Apollo-Flügen. Der Start soll eine neue Generation inspirieren. In den nächsten Jahren fliegen auch drei Europäer zum Mond.

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Foto: AP/J. David Ake

Es war vor 53 Jahren: In kleinen Schwarz-Weiß-Fernsehern wurde weltweit gezeigt, wie Kostenpflichtiger Inhalt Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin die ersten Schritte auf dem Mond machten. Und der Erfolg von Apollo 11 beflügelte nicht nur die technologische, wirtschaftliche Entwicklung. Er inspirierte eine ganze Generation, von denen viele Ingenieure oder Wissenschaftler wurden. Einige davon sind nun bei der europäischen Weltraumorganisation Esa sowie dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus in leitenden Funktionen. Und die luden am Dienstag zu einer Pressekonferenz ein, um über den Anteil Europas am Artemis-Programm zu reden – das mit dem Start von Artemis I voraussichtlich am Montag und dem unbemannten lunaren Testflug in die heiße Phase eintritt.

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Foto: AFP/TIMOTHY A. CLARY

„Europa fliegt zum Mond“, mit diesen Worten begann Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher das Gespräch. Das sei ein großer Unterschied zum rein US-amerikanischen Apollo-Programm. Und dieses Mal gehe es nicht nur darum, zu landen und nach wenigen Tagen zurückzukehren. Das Ziel sei, dauerhaft auf dem Mond zu bleiben. USA und Europa würden dabei zusammenarbeiten und seien starke Partner. Schließlich liefere die Esa zusammen mit Airbus das europäische Service-Modul ESM. Es sei ein Kern-Element der Mission.

Stromversorgung, Lebenserhaltung, Wasser und Sauerstoff, Temperaturregulierung und das Antriebssystem: Alles sei Teil des ESM. Und ohne das könnten Astronauten nicht zum Mond aufbrechen. An dem Modul hätten 3000 Menschen in zehn europäischen Ländern und aus mehr als 60 Firmen gearbeitet. Teilweise in den Hochzeiten der Pandemie. „Europa ist stark, wenn wir alle zusammenarbeiten“, sagte Jean Marc Nasr, Leiter der Raumfahrtabteilung bei Airbus Space and Defense. „Wir können alle stolz sein.“

Der Lohn für die Beteiligung: Drei Europäer werden bei zukünftigen Artemis-Missionen mitfliegen. Wahrscheinlich erst bei Artemis IV oder Artemis V. Vielleicht aber auch schon bei Artemis III, vermutlich im Jahr 2025, bei der zum ersten Mal seit 1972 erneut Menschen auf dem Mond landen werden. Eine Frau und ein farbiger Astronaut aus den USA. Ein Europäer wird da noch nicht seinen Fuß auf unseren Trabanten setzen. Man sei aber in Verhandlungen mit der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa. „Vor 2030 soll auch ein Europäer auf dem Mond landen“, sagt Aschbacher. Wer das sein wird? Man habe noch nicht entschieden, welche Esa-Astronauten am Artemis-Programm teilnehmen würden, so Aschbacher. Aber bald würde man das bekannt geben, weil das Training dafür beginnen müsse.

Der Zeitplan hängt indes vom Erfolg der Artemis-I-Mission ab, die am Montag um 14.33 Uhr starten soll. Schließlich hat man weitere große Pläne bei der Esa. Man ist in den nächsten Jahren am Bau der Raumstation „Gateway“ beteiligt, die den Mond umkreisen wird. Als neuer Außenposten der Menschheit, über den auch eine mögliche Basis am Südpol unseres Trabanten versorgt und erreicht wird. Zudem arbeitet man am sogenannten „EL3“ - eine Fracht-Fähre, um Tonnen an Material zum Mond und zurück zum Gateway zu transportieren. Alles auch mit Blick auf das nächste mittelfristige Ziel: der Mars.

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Foto: NASA/ESA/ATG Medialab

Doch warum nun der Mond? „Wir können dort etwas über den Ursprung des Sonnensystems und unserer Erde erfahren“, sagt David Parker, Esa-Direktor für menschliche und robotische Weltraumforschung. Nach der gängigen Theorie entstand der Kostenpflichtiger Inhalt Mond aus Trümmern, als ein anderer großer Himmelskörper vor Milliarden Jahren mit der noch jungen Erde kollidierte. Material von damals könnte auf dem Mond konserviert worden sein. Wie in einem Museum. Doch bislang seien wir nur im „Geschenkeladen“ dieses Museums gewesen und wieder umgekehrt. „Es gibt noch so viel mehr zu entdecken.“ Beispielsweise Antworten auf die Frage, woher das Eis in den lunaren Kratern stammt. Bis hin zu den Möglichkeiten auf der erdabgewandten Seite des Mondes – oft trivial und falsch als „Dunkle Seite“ bezeichnet – neue Instrumente und Teleskope zu bauen, mit denen wir noch weiter ins Universum blicken können.

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