Bedrohung aus dem All Laser sollen Asteroiden von der Erde ablenken

London (RPO). Amerikanische Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, mit dem die Erde vor gefährlichen Asteroiden geschützt werden könnte. Der Plan: Auf Raumschiffen installierte Laser sollen kleine Gesteinssplitter aus den Himmelskörpern heraussprengen und diese dadurch von ihrem Kurs abbringen.

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So könnten Asteroiden abgelenkt werden, die sich auf Kollisionskurs mit der Erde befinden, erklären die Wissenschaftler um Richard Fork von der Universität von Alabama in Huntsville. Die Laser müssten dazu auf Raumschiffen installiert werden, die den Asteroiden einige Monate lang auf seiner Bahn begleiten, berichtet der Onlinedienst des Wissenschaftsmagazins "New Scientist".

Derzeit entwickeln die Wissenschaftler einen Laser, der stark genug ist, um das Material eines Asteroiden zu pulverisieren. Um einen solchen Himmelskörper vom Kurs abzubringen, sei nur wenig Schub nötig, erklärt Fork - vorausgesetzt, es werde rechtzeitig mit dem Laserbeschuss begonnen. Die Wissenschaftler machen sich daher bereits Gedanken darüber, wie mithilfe von Lasern die Bahnen von Asteroiden genauer bestimmt werden könnten. Das gebündelte Licht soll die Oberfläche der Himmelskörper abtasten und somit Informationen über die Zusammensetzung und Form des Asteroiden liefern.

Als Raumpatrouille stellen sich Fork und seine Kollegen eine Flotte von acht Raumschiffen vor, die im Asteroidengürtel die Sonne umkreisen und Daten über Himmelkörper sammeln könnten, die der Erde möglicherweise einmal gefährlich nahe kommen. Allerdings benötigten diese Raumschiffe Antennen von etwa 30 Metern Spannweite, was technisch ebenso schwierig zu realisieren ist wie der Bau von Hochleistungslasern, die leicht genug sind für einen Flug ins All.

Eine mögliche Bewährungsprobe ihrer Idee haben die Wissenschaftler bereits im Blick: Am 13. April 2036 kommt der Asteroid Apophis der Erde vergleichsweise nahe. Wie nahe, können Astronomen bisher nur schätzen. Nach den derzeitigen Berechnungen ist das Risiko für einen Einschlag mit 1 zu 45 000 jedoch sehr gering. Dennoch könnte Apophis mithilfe des Laserverfahrens auf eine sicherere Bahn gebracht werden, sagt Fork. Dazu müsste jedoch die Entwicklung der entsprechenden Technik bereits heute intensiv vorangetrieben werden.

(afp)
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