Spektakel dauert 103 Minuten Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts steht an

Köln · Hobbyastronomen werden am kommenden Freitag mit einem kupferroten Mond beglückt: Am Abendhimmel über Deutschland ist dann die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts zu sehen.

Mondfinsternis im Juli 2018: Die schönsten Bilder aus NRW und der Welt
39 Bilder

Die schönsten Bilder von der Mondfinsternis

39 Bilder
Foto: Herbert Pfennig

Der Vollmond wird vor Mitternacht für knapp zwei Stunden völlig in den Kernschatten der Erde eintauchen und sich kupferrot verfärben, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Freitag in Köln mitteilte.

Wie lang wird die Mondfinsternis dauern?

Insgesamt 103 Minuten wird das Himmelsereignis dauern. Erst am 9. Juni 2123 wird es laut DLR eine drei Minuten längere Mondfinsternis geben. Und erst an Silvester 2028 wird in Mitteleuropa wieder eine Mondfinsternis, ähnlich wie jetzt, in ihrem vollen Verlauf zu sehen sein.

Finsternisse sind das Ergebnis des himmlischen Wechselspiels von Sonne, Mond und Erde. Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond - der Vollmond taucht also in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft.

Wo kann man die totale Mondfinsternis in Deutschland sehen?

Die günstigsten Beobachtungsbedingungen für die bevorstehende Rekord-Finsternis herrschen laut DLR im Süden und Osten Deutschlands, klare Sicht bis zum Horizont vorausgesetzt. Im Süden, weil dort der Mond bis zum Ende der totalen Verfinsterung immerhin eine Höhe von maximal 16 Grad über dem Horizont erreicht, im Osten, weil er dort früher aufgeht und die Finsternis vollständiger zu beobachten ist.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt empfiehlt den Blick auf diese Finsternis-Karte. Hier kann man für jede Stadt prüfen, ob und wann die totale Mondfinsternis zu sehen sein wird.

In Düsseldorf wird sie demnach sichtbar sein und zwar zu folgenden Zeiten:

- Mondaufgang: 21.19 Uhr

- Totale beginnt: 21.30 Uhr

- Maximale Verdunkelung: 22.21 Uhr

- Totale endet: 23.13 Uhr

In jedem Fall ist es den Experten zufolge unabdingbar, sich einen Beobachtungsplatz zu suchen, von dem aus in südöstlicher Richtung ein freier Blick bis zum Horizont möglich und der weitgehend frei von störenden irdischen Lichtquellen ist. Mit einem Feldstecher ist die Mondfinsternis noch beeindruckender zu beobachten.

Warum ist eine totale Mondfinsternis so selten?

Dass eine Mondfinsternis nicht jedes Mal bei Vollmond auftritt, ist auf die leichte Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik - die Ebene der Erdbahn - zurückzuführen. Wegen dieser Neigung von rund fünf Grad wandert der Mond auf seiner Bahn um die Erde meist ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.

Nur wenn der Vollmond exakt in einem der beiden Schnittpunkte von Mondbahn- und Erdbahnebene steht, wird er vom Erdschatten erfasst. Diese Schnittpunkte heißen auch Drachenpunkte - in Anlehnung an die chinesische Mythologie: Beim Anblick einer Finsternis glaubten die Menschen im alten China, dass ein Himmelsdrache das Gestirn verschlingt.

(felt/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort