Panne im Weltall Kühlpumpe auf Raumstation ISS ausgefallen

New York/Moskau · Nach dem Ausfall einer Kühlpumpe auf der Internationalen Raumstation ISS geben Russland und die USA Entwarnung: Die Mannschaft sei nicht in Gefahr. Möglicherweise wird aber ein Außeneinsatz notwendig.

ISS-Astronauten zeigen Bilder der Erde bei Nacht
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Nach dem Ausfall einer überhitzten Kühlpumpe auf der Internationalen Raumstation ISS hat die Crew den Energieverbrauch im russischen Teil deutlich herunterfahren müssen. Das US-amerikanische Modul müsse nun mitversorgt werden, sagte Alexander Koptew von der Flugleitzentrale bei Moskau am Donnerstag.

Um Energie zu sparen, seien im japanischen und im europäischen Teil der ISS die Hälfte der Systeme ganz ausgeschaltet worden. "Wir mussten zur Nutzung des Reservesystems übergehen", sagte Koptew der Agentur Interfax zufolge. Die sechsköpfige Crew sei aber nicht in Gefahr.

Den sechs Männern an Bord geht es gut

Techniker am Boden arbeiteten an einer Lösung, versicherte die US-Raumfahrtbehörde Nasa. Die sechs Männer an Bord — drei Russen, zwei Amerikaner und ein Japaner — hätten sich auf eine normale Schlafphase vorbereitet. Insgesamt sorgen zwei Pumpen über einen Ammoniakkreislauf an der Außenseite der Raumstation dafür, dass die Ausrüstung sowohl im Inneren der ISS als auch auf der Außenseite kühl bleibt.

Grund der Überhitzung der Pumpe sei vermutlich ein defektes Ventil, hieß es von der Nasa. Auch wenn einige Messgeräte heruntergefahren werden mussten, sei die Station nicht in Gefahr.

Auch russische Experten vermuten einen Defekt des sogenannten Flusskontrollventils. Es regelt das Mischungsverhältnis aus warmem und abgekühltem Ammoniak. Durch den Ausfall sei die Temperatur eines der beiden Kreisläufe jetzt viel zu niedrig, hieß es. Möglicherweise müssten zwei Raumfahrer ins All aussteigen, um die Panne zu beseitigen.

Die Flugleitzentrale hob die Position der ISS am Donnerstag aus technischen Gründen auf rund 415 Kilometer Höhe an.

(dpa)
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