Aus den Tiefen des Weltraums Die spektakulären Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops
Mit der Veröffentlichung einer neuen Aufnahme hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa den ersten Jahrestag des Beginns der wissenschaftlichen Arbeit des „James Webb“-Teleskops gefeiert. Das am 12. Juli 2023 präsentierte Bild zeigt die sogenannte Rho-Ophiuchi-Wolke. Laut Nasa ist sie mit einer Entfernung von 390 Lichtjahren das der Erde nächstgelegene Sternentstehungsgebiet.
Diese vergrößerte Aufnahme von Uranus wurde am 6. Februar 2023 vom James Webb Weltraumteleskop aufgenommen. Die Nahinfrarotkamera (NIRCam) zeigt einen Blick auf die Ringe des Planeten. Uranus hat 13 bekannte Ringe, von denen 11 auf dieser Webb-Aufnahme zu sehen sind. Einige dieser Ringe sind auf der Aufnahem so hell, dass sie, wenn sie nahe beieinander liegen, zu einem größeren Ring zu verschmelzen scheinen.
Dieses von der Nasa am 21. September 2022 zur Verfügung gestellte Bild zeigt das Neptunsystem, das von der Nahinfrarotkamera von James Webb aufgenommen wurde und die Ringe des Planeten offenbart, die seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr in dieser Klarheit zu sehen waren. Ringe und Nebel des Planeten Neptun sind auf diesem Bild gut zu erkennen. Der helle Lichtpunkt oben links ist einer von Neptuns Monden, Triton.
Dieses von der Nasa zur Verfügung gestellte Bild zeigt drei nebeneinander liegende Aufnahmen des Neptun. Von links: ein Foto von Neptun, aufgenommen von Voyager 2 im Jahr 1989, Hubble im Jahr 2021 und Webb im Jahr 2022. Im sichtbaren Licht erscheint Neptun aufgrund geringer Mengen an Methangas in seiner Atmosphäre blau. Die Nahinfrarotkamera von Webb beobachtete Neptun stattdessen im nahen Infrarot, wo Neptun einer Perle mit dünnen, konzentrischen ovalen Ringen ähnelt.
Durch das James Webb-Teleskop kann man viele Einzelheiten des Jupiter erkennen: Dieses von der NASA zur Verfügung gestellte Bild zeigt ein Falschfarbenkompositbild des Jupiter, das vom James Webb-Teleskop aufgenommen wurde. Die Ringe des Planeten und einige seiner kleinen Satelliten sind zusammen mit Galaxien im Hintergrund zu sehen.
Hier hat das Weltraumteleskop „Die Säulen der Schöpfung“ im mittleren Infrarotbereich aufgenommen. Das Bild zählt zu den berühmtesten astronomischen Aufnahmen. Das Weltraumteleskop „Hubble“ fing die Szene im etwa 6500 Lichtjahre entfernen Adlernebel 1995 und erneut 2014 ein. Nun hat auch das neue „James Webb“-Teleskop das spektakuläre Motiv abgelichtet. Auf diesem Bild wirken die Säulen wie eine Geisterhand vor bedrohlich-rotem Himmel.
Das von der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Galaxienhaufen SMACS 0723, aufgenommen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop. Das Bild, genannt „Webb's First Deep Field“, das als erstes dieses Teleskops veröffentlicht wurde, deckt einen Himmelsausschnitt ab, „als ob man ein Sandkorn auf eine Fingerspitze legt und dann den Arm ausstreckt“, erklärte Nasa-Chef Bill Nelson bei der Präsentation gegen 00:20 Uhr unserer Zeit. Es enthüllt Tausende von Galaxien in einem winzigen Ausschnitt des riesigen Universums.
(Mit Material von dpa)
Eine scharfe Nahinfrarot-Aufnahme, die durch die Nahinfrarotkamera (NIRCam) von Webb aufgenommen wurde, bietet den bisher detailliertesten Blick auf das frühe Universum. Das Ergebnis ist ein Komposit aus Bildern verschiedener Wellenlängen, die insgesamt 12,5 Stunden lang aufgenommen wurden - damit wurden bei Infrarot-Wellenlängen Tiefen erreicht, die über die tiefsten Felder des Hubble-Weltraumteleskops hinausgehen, die Wochen benötigten. Das Bild zeigt den Galaxienhaufen SMACS 0723, wie er vor 4,6 Milliarden Jahren erschien.
Das von der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA zur Verfügung gestellte Bild zeigt einen Blick auf den Carina-Nebel (Carina Nebula). Diese "Landschaft" ist der Rand einer nahe gelegenen, jungen Sternentstehungsregion namens NGC 3324 im Carina-Nebel. Das Bild zeigt zum ersten Mal zuvor unsichtbare Bereiche der Sternentstehung.
Das Bild zeigt vergleichende Beobachtungen des Südlichen Ringnebels im nahen Infrarot (li.) und im mittleren Infrarot (re).
Dieses von der bei der NASA am 12. Juli 2022 veröffentlichte Bild zeigt den hellen Stern im Zentrum von NGC 3132, der im nahen Infrarotlicht zwar deutlich sichtbar ist, aber nur eine Nebenrolle bei der Gestaltung des umgebenden Nebels spielt. Ein zweiter Stern, kaum sichtbar unten links entlang einer der Beugungsspitzen des hellen Sterns, ist die Quelle des Nebels. Er hat im Laufe der Jahrtausende mindestens acht Schichten von Gas und Staub ausgestoßen.
Das Bild zeigt Stephan‘s Quintet, eine visuelle Gruppierung von fünf Galaxien. Dieses riesige Mosaik ist das bisher größte Bild vom Weltraumteleskop James Webb und bedeckt etwa ein Fünftel des Monddurchmessers.
Die Aufnahme, die am 12. Juli 2022 vorgestellt wurde, offenbart auch einen Blick auf die Galaxien, die hinter dem Galaxienhaufen SMACS 0723 liegen – und knapp 13 Milliarden Jahre alt sind. Diese Objekte sind in Blau-, Orange- und Weißtönen eingefärbt.
Das Vergleichsbild zeigt die unsichtbaren Wellenlängen des Lichts im nahen und mittleren Infrarot, die in die Farben des sichtbaren Lichts umgewandelt wurden. Es ist eines der ersten Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops.
Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris hatten zu der Präsentation geladen, weil sie es sich nicht nehmen lassen wollten, das erste Bild des internationalen Gemeinschaftsprojekts der US-Raumfahrtbehörde Nasa, der europäischen Weltraumorganisation Esa und der kanadischen CAS zu zeigen.
Biden sprach von einem „historischen Tag“, Kamala Harris (li.) von einem „aufregenden neuen Kapital in der Erforschung unseres Universums“.
Eine Art Vorschau hatte die Nasa bereits eine Woche zuvor präsentiert: den Ausschnitt eines Bildes, auf dem Sterne und Galaxien zu sehen sind, entstanden mit 72 Aufnahmen in einem Zeitraum von 32 Stunden. Es handele sich um „eine der tiefgehendsten Aufnahmen, die je vom Universum gemacht wurden“, hieß es. Eigentlich sei es nur ein von einem Sensoren aufgenommenes Testbild, das ursprünglich gar nicht zur Erde geschickt werden sollte - doch zeige es, wozu das Teleskop fähig sein werde.
„James Webb“ war am 25. Dezember 2021 an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet - nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte. Die Weltraumagenturen der USA, Kanadas und Europas kooperieren bei dem Projekt. Die Illustration zeigt das Weltraumteleskop vollständig entfaltet im Weltraum.
Auf diesem von der Nasa zur Verfügung gestellten Foto vom 13. April 2017 heben Techniker den Spiegel des James-Webb-Weltraumteleskops mit einem Kran im Goddard Space Flight Center in Greenbelt.
Dieses Foto wurde von der Europäischen Weltraumorganisation am 11. Dezember 2021 veröffentlicht. Hier ist das James-Webb-Weltraumteleskop der Nasa an der Spitze der Ariane-5-Rakete befestigt, die es vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ins All bringen wird. Das Teleskop wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete schlussendlich etwa 10 Milliarden Dollar (rund 8,8 Milliarden Euro).