Russsisches Raumschiff legte an ISS: Panne kurz vorm Andocken

Moskau (rpo). Nicht ohne Panne hat das russische Raumschiff an die Internationale Raumstation ISS angedockt. In 200 Metern Entfernung von der Raumstation wurde ein Warnsignal ausgelöst. Die Besatzung musste die Sojus-Kapsel abbremsen und manuell weitersteuern.

Um 8:16 Uhr dockte die Kapsel sicher an der ISS an. Normalerweise wird dieser Vorgang automatisch gesteuert. Aus noch ungeklärten Gründen erreichte die Sojus dabei aber eine zu hohe Geschwindigkeit, so dass die Astronauten eingreifen mussten.

"Wir haben eine erhöhte Geschwindigkeit bemerkt, nahezu gefährlich, aber die Besatzung hat brillant reagiert", sagte der Leiter des Bodenkontrollzentrums im russischen Koroljow, Wladimir Solowjow. Man werde die Panne untersuchen, teilte die Herstellerfirma der Sojus-Kapsel TMA-5, Energija, mit. Anders als üblich war bei diesem Flug zur ISS niemand an Bord, der zuvor schon einmal eine Sojus-Kapsel geflogen hatte.

Die Besatzung bestand aus den beiden Russen Salischan Scharipow und Juri Schargin sowie dem Amerikaner Leroy Chiao. Scharipow und Chiao sollen sich sechs Monate auf der ISS aufhalten und während dieser Zeit eine Reihe wissenschaftlicher Versuche vornehmen. Dabei geht es unter anderem um einen Impfstoff gegen Aids sowie um die Erforschung des Pflanzenwachstums. Die beiden Raumfahrer lösen den Russen Gennadi Padalka und den Amerikaner Mike Fincke ab, die am 24. Oktober zusammen mit Schargin zur Erde zurückkehren sollen.

Es ist das vierte Mal, dass eine Sojus-Kapsel eine neue Besatzung zur Raumstation bringt. Seit dem Absturz der US-Raumfähre "Columbia" am 1. Februar 2003 sind die Sojus-Missionen die einzige Verbindung zur ISS. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hofft, im nächstem Sommer wieder bemannte Raumflüge starten zu können.

(ap)
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