Fantastische Aufnahme aus den Tiefen des Alls Geheimnisse der Himmelskatze enthüllt

Düsseldorf (RPO). Der Katzenpfotennebel NGC 6334 ist eine gewaltige Sternkinderstube, in der Hunderte massereicher Sterne entstehen. Eine fantastische neue Aufnahme blickt hinter die leuchtenden Gas- und Staubwolken, die sonst den Blick durch den Nebel versperren. So werden viele der in den Pfotenabdrücken der kosmischen Katze verborgenen jungen Sterne sichtbar.

Fantastische Hubble-Aufnahmen seit über 20 Jahren
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Foto: dpa, Hubble, European Space Agency

Der Katzenpfotennebel liegt im Herzen der Milchstraße im Sternbild Schütze, in einer Entfernung von 5500 Lichtjahren von der Erde. Der Nebel erstreckt sich dort über einen Bereich von 50 Lichtjahren im Durchmesser. Seinen Namen verdankt der Nebel den ungewöhnlichen, tief orangeroten Strukturen, die an die Pfotenabdrücke einer Katze erinnern.

Im sichtbaren Licht sieht man Gas- und Staubwolken, die von heißen, jungen Sternen zum Leuchten gebracht werden. Ein vor kurzem veröffentlichtes Bild der europäischen Südsternwarte (Eso) am La Silla Observatorium in Chile zeigt das Erscheinungsbild des Nebels im sichtbaren Licht mit hoher Detailschärfe. NGC 6334 ist eines der aktivsten Entstehungsgebiete massereicher Sterne in unserer Galaxis.

Vista, das derzeit größte Teleskop der Welt, geht noch einen Schritt weiter. Es arbeitet im Infrarotlicht und kann daher durch einen Großteil des Staubs, der ein sehr ästhetischer aber gleichzeitig auch störender Bestandteil des Nebels ist, einfach hindurchsehen.

Die Vista-Aufnahme ist übersät mit unzähligen Sternen unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Ihnen überlagert sind eindrucksvolle rankenartige Strukturen aus dunklem Staub, die hier zum ersten Mal vollständig sichtbar werden. Dort ist der Staub so dicht, dass selbst Vista den Durchblick verliert. In vielen der staubreichen Bereiche sieht man orangefarbige Gebilde — ein Hinweis auf aktive junge Sterne mit sogenannten Jets, in denen Materie vom Stern weg strömt, so dass man sie leuchten sieht.

Weiter draußen haben einige etwas ältere Sterne sich bereits vom Staub befreit und sind im Infrarotlicht sichtbar, so dass man verfolgen kann, wie sie sich in den ersten paar Millionen Jahren ihres Lebens weiterentwickeln: vom Einsetzen der Kernfusion in ihrem Inneren über eine unruhige Phase als Protostern bis zu einem ganz normalen, verhältnismäßig ruhigen Sterndasein ähnlich dem unserer Sonne.

(csr/top)
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