Meteoriten mit Mikroskop untersucht Forscher will außerirdisches Leben entdeckt haben

Washington (RPO). Ein angesehener Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde Nasa will Spuren außerirdischen Lebens auf einem Meteoriten entdeckt haben. Der Astrobiologe Richard Hoover veröffentlichte Bilder, die bakterienähnliche Strukturen zeigen.

In dem US-Magazin "Journal of Cosmology" zeigte Hoover Bilder, die Würmern ähnelnde kleine Kreaturen zeigen. Dabei soll es sich um fossile Spuren von Cyanobakterien handeln. Cyanobakterien, früher oft fälschlich als Blaualgen bezeichnet, sind zur Fotosynthese fähig. Sie bilden in der Evolution das Bindeglied zwischen Algen und Bakterien. Unter Experten wird vermutet, dass diese Bakterien erheblich dazu beigetragen haben, die sauerstoffhaltige Atmosphäre auf der Erde zu bilden.

Der Wissenschaftler Richard Hoover hatte für seine Untersuchungen Fragmente verschiedener Meteoriten, die Wasser und organische Materien einschließen können, in Scheiben geschnitten und diese unter dem Mikroskop untersucht. Dabei fand Hoover Spuren, die wie Bakterien aussehen. Er bezeichnete diese als "autochtone Fossilien"; das bedeutet, dass sie an ihrem ursprünglichen Lebensort eingelagert wurden, und nicht erst später in das Gestein des Meteroriten eingetragen wurden.

Hoovers Ansicht nach stammen die Bakterien also aus dem All und gelangten nicht erst auf den Meteoriten, nachdem dieser auf der Erde eingeschlagen war. Dies scheine zu beweisen, "dass es überall Leben gibt und dass das Leben auf der Erde von anderen Planeten stammen könnte", schreibt Hoover in seinem Artikel, der auf der Website des Magazins zu lesen ist.

Der Chefredakteur des "Journal of Cosmology", Rudy Schild, erklärte, Hoover sei ein "hoch angesehener Forscher und ein Astrobiologe von vorbildlichem Ruf bei der Nasa".

Die Zeitschrift habe nun hundert Experten eingeladen, den Bericht zu studieren und in den kommenden drei Tagen im Internet zu kommentieren. Ähnliche Berichte über außerirdisches Leben auf Meteoriten führten in der Vergangenheit wiederholt zu heftigen Debatten, wie Organismen im All überleben könnten.

(RPO/AFP)
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