Deutscher Student fliegt ins All Felix Stach wird Weltraumtourist

Hannover · Mehr als eine Million Menschen wollten bei einem Internet-Gewinnspiel einen Flug in den Kosmos ergattern. Ein 24-jähriger Student aus Hannover zählt zu den mutigen angehenden Astronauten. 2015 soll es losgehen.

Felix Stach fliegt ins All
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Felix Stach (24), glücklicher Gewinner eines Weltraumflugs, muss sich erst an seine Prominenz als angehender Astronaut gewöhnen. "Es ist sehr komisch, auf einmal steht man in der Zeitung und beim Friseur kommen Leute und sagen "Hey, bist du nicht der, der ins All fliegt?", sagte der Student aus Hannover.

Der Raumfahrt-Fan hatte im Internet am Gewinnspiel eines Deo-Herstellers teilgenommen und sich dann im Auswahlverfahren im Kennedy Space Center in Florida gegen vier Konkurrenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgesetzt.

Bisher sind erst zehn Deutsche im Weltall gewesen, der Esa-Astronaut Alexander Gerst soll als elfter Deutscher im Mai zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Mit einem Aufenthalt auf der ISS sei sein Ausflug als Weltraumtourist nicht vergleichbar, betonte Stach. "Unser Flug dauert nicht länger als eine Stunde, wir sind fünf bis sechs Minuten schwerelos in über 100 Kilometer Höhe. Dann darf man sich offiziell Astronaut nennen."

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Stach arbeitet neben seinem Medienwirtschaft-Studium als Assistenz der Geschäftsführung eines Privatradios in Garbsen bei Hannover. Ende 2015 wird voraussichtlich sein Abenteuer an Bord des Raketenflugzeugs Lynx Mark II starten. 23 internationale Weltraumtouristen haben ein Ticket nach dem Internet-Gewinnspiel bekommen. "Ich hoffe einfach, dass es ein Gefühl wird, das man noch nie im Leben vorher hatte."

Möglicherweise kehrt der junge Mann dann als ein anderer Mensch auf die Erde zurück. "Ich glaube, dass es passieren kann, dass man seine Lebenseinstellung ändert", sagte Stach. In jedem Fall gehe für ihn ein Kindheitstraum in Erfüllung. "Es ging damit los, dass ich mit meinem Opa jede Woche im Flugzeugmuseum oder am Flughafen war." Eigentlich wollte er Jet-Pilot bei der Bundeswehr werden, über seine Ausmusterung wegen eines angeblichen Rückenschadens ärgert er sich noch heute.

Bei dem Gewinnspiel des Deo-Herstellers hatten sich weltweit über eine Million Kandidaten beworben. Felix Stach hätte nie damit gerechnet, dass ausgerechnet er als einer der wenigen deutschen Kandidaten ausgelost werden würde. Erst durch einen Anruf des Ausrichters erfuhr er, dass er in das Auswahlcamp in den USA eingeladen wurde. "Ich hatte die Mails vorher alle ungeöffnet gelöscht, weil ich dachte, es sei Werbung."

(dpa)
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