Pläne der Forscher durchkreuzt Raumsonde Rosetta geriet in "erhebliche Schwierigkeiten"

Paris · Die europäische Raumsonde Rosetta ist bei ihrer Verfolgung eines Kometen in "erhebliche Schwierigkeiten" geraten. Durch Staubpartikel und Gasabsonderungen des Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko seien die Navigations- und Kommunikationssysteme der Sonde gestört worden und der Kontakt zur Missionsleitung zeitweise abgebrochen, teilte die Europäische Weltraumagentur ESA am Donnerstag mit.

Am vergangenen Wochenende hatte sich Rosetta dem Kometen bis auf 14 Kilometer genähert. Rückstände im Schweif des Himmelskörpers führten daraufhin dazu, dass Rosetta seine Instrumente sicherheitshalber abstellte und die Missionsleitung in Darmstadt stundenlang den Kontakt verlor.

Die Sonde konnte der ESA zufolge zwar gerettet werden, jedoch wird eine Wiederaufnahme der planmäßigen wissenschaftlichen Arbeit vorerst nicht möglich sein. "Hatte ein paar Probleme...", hieß auf dem Kanal von Rosetta beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Jetzt geht es mir viel besser, und ich hoffe, bald normal weitermachen zu können."

Thanks for kind messages, I'm feeling much better & hoping to resume normal activities soon! http://t.co/WEilqXsKVS pic.twitter.com/bWagFyQRIg

"Die Sonde ist in einwandfreiem Zustand", sagte Einsatzleiter Sylvain Lodiot, der gemeinsamen mit seinem Team ein schlafloses Wochenende verbrachte. Allerdings werde sie dem Kometen nicht nochmal so nah kommen. Derzeit hält Rosetta einen Sicherheitsabstand von 400 Kilometern und soll sich bald wieder auf rund 100 Kilometer nähern. Durch den Vorfall sind laut Lodiot nun allerdings Monate der Planung der 1,3 Milliarden Euro teuren Weltraummission "reif für den Mülleimer".

Im vergangenen November hatte Rosetta das etwa kühlschrankgroße Roboter-Labor "Philae" auf 67P/Tschurjumov-Gerasimenko herabgelassen. Nach rund 54-stündigem Einsatz auf dem Kometen gingen dem Roboter jedoch die solarbetriebenen Batterien aus.

Die letzten Bilder der "Rosetta" vor der Landung
10 Bilder

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Foto: ap

Es wird angenommen, dass "Philae" sich in einem schattigen Tal auf der zerklüfteten Oberfläche des Gesteinsbrockens befindet, wodurch die Stromversorgung zusammenbrach. Die Wissenschaftler hoffen, dass der Roboter bei größerer Nähe des Kometen zur Sonne spätestens Mitte August wieder anspringt.

(AFP)
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