Am 13. Juli Erster Shuttle-Flug nach "Columbia"-Absturz

Cape Canaveral (rpo). Die US-Raumfahrtbehörde NASA will ihre seit der "Columbia"-Katastrophe ausgesetzten Space-Shuttle-Flüge am 13. Juli wieder aufnehmen. Das gab NASA-Direktor Michael Griffin am Donnerstag in Cape Canaveral bekannt. Eine sehr gründliche Prüfung habe ergeben, dass einer Wiederaufnahme des "Discovery"-Programms nichts mehr im Wege stehe.

 Die US-Raumfähre Discovery soll im Mai wieder abheben.

Die US-Raumfähre Discovery soll im Mai wieder abheben.

Foto: AP

Die NASA habe eine "sehr eingehende, sehr erfolgreiche Überpüfung" abgeschlossen und sei nunmehr klar für diesen Start, sagte NASA-Chef Michael Griffin. Um die Wiederaufnahme der Flüge nach dem Absturz des Space Shuttles Columbia am 1. Februar 2003 habe es eine "heftige, gesunde Diskussion" gegeben. "Wir sollten nie die Tatsache aus den Augen verlieren, dass Raumfahrt riskant ist", sagte Griffin. Mit der Discovery sollen sieben Astronauten ins All starten.

An der Columbia war 2003 schon beim Start ein Stück der Isolation abgeplatzt, das die Hitzeschutzkacheln des Raumgleiters schwer beschädigt hatte. Beim Landeanflug war die Columbia dann in der Luft verglüht, alle sieben Astronauten an Bord kamen ums Leben. Untersuchungen zeigten später schwere Mängel in den NASA-Sicherheitsbestimmungen. Die drei verbliebenen US-Raumfähren wurden nun grundlegend überholt, um derartige Pannen auszuschließen. Bis zuletzt hatten Experten jedoch Bedenken geäußert, ob sich beim Start nicht doch Eis oder Isolierschaum vom externen Tank lösen und die Raumfähre beschädigen könnte. Die Wiederaufnahme der Flüge war deswegen mehrfach verschoben worden.

Nun setzte die NASA den Discovery-Start zum frühestmöglichen Zeitpunkt innerhalb eines knapp dreiwöchigen Startfensters an: Den Angaben zufolge ist das Abheben des Raumgleiters für Mittwoch, dem 13. Juli, 15.51 Uhr Ortszeit (21.51 Uhr MESZ) geplant. Bei der STS-114 getauften Mission handele es sich um einen Testflug, sagte Griffin. Bei der Mission sollen die neuen Sicherheitsvorkehrungen der Raumfähren getestet werden. Zudem bringt die Shuttle-Besatzung 15 Tonnen Versorgungsmaterialien und technisches Gerät zur ISS. Zur siebenköpfigen Astronauten-Crew um Leiterin Eileen Collins und Pilot James Kelly zählt der Japaner Soichi Noguchi.

Wegen der mehrfachen Verschiebung des Discovery-Fluges verzögerte sich auch die Langzeit-Mission des Deutschen Thomas Reiter auf der ISS: Reiter soll als Astronaut der Europäischen Raumagentur ESA nun vermutlich ab September mit dem Space Shuttle Atlantis zur ISS fliegen. Dort soll er sechs bis sieben Monate lang bleiben, so lange wie noch kein Europäer vor ihm.

(ap)
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