Raumfähre hat Leck "Endeavour": Nasa sagt Start ab

Cape Canaveral (RPO). Als die Raumfähre "Endeavour" betankt wurde, ist erneut ein Leck in einer Wasserstoffleitung aufgetreten. Die Nasa sagte den für Mittwoch 11.40 Uhr MESZ geplanten Start ab. Nun könnte die "Endeavour" aufgrund meteorologischer Gegebenheiten frühestens wieder Mitte Juli zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegen. Davor steht die Sonne nämlich so ungünstig, dass sich die an der ISS angedockte "Endeavour" zu stark erhitzen würde.

Der Wasserstoff trat am Mittwoch an der gleichen Stelle aus wie schon Ende vergangener Woche. Daraufhin hatte die NASA den Countdown ebenfalls wenige Stunden vor dem Start abgebrochen und um vier Tage verschoben. In der Zwischenzeit hatten Techniker das Leck in der Leitung repariert. Das Problem war im März bereits ein mal aufgetreten. Damals konnte der Defekt mit der Reparatur behoben werden. Der Grund für den Defekt ist bislang unklar.

Die Vorbereitungen für den Start liefen am Mittwoch bereits, doch sie verzögerten sich schon bevor der technischen Defekt entdeckt wurde: Wegen eines Gewitters hat die NASA das Betanken erst mit dreistündiger Verspätung beginnen können. Damit schien das planmäßige Abheben der Raumfähre in Richtung der Internationalen Raumstation (ISS) am Mittwochvormittag erneut fraglich.

Die NASA räumte am Dienstagabend ein, dass es schwierig sein werde, den für 11.40 MESZ geplanten Starttermin einzuhalten. Die Raumfähre muss vor dem Start mit knapp zwei Millionen Liter Treibstoff betankt werden.

Zuvor hatte sich der Start bereits wegen eines Lecks in einer Wasserstoffleitung um vier Tage verzögert. Der ursprünglich ebenfalls für Mittwoch anberaumte Start der ersten amerikanischen Mondmission seit einem Jahrzehnt verschiebt sich dadurch auf Donnerstag.

Die "Endeavour" soll das letzte noch zu installierende Modul für das japanische Weltraumlabor zur ISS bringen. Wenn die "Endeavour" dann mit ihren sieben Astronauten gestartet ist, dann sind zum ersten Mal überhaupt 13 Menschen gleichzeitig im Weltraum. Die ISS hat derzeit eine Besatzung von sechs Personen. Neben dem japanischen Modul soll die "Endeavour" auch Ersatzteile für die ISS und rund 270 Kilogramm an Nahrungsmittel für die ISS-Besatzung transportieren.

Wenn die Raumfähre nicht bis zum Wochenende im All ist, dann muss sie wieder bis Mitte Juli warten. Davor steht die Sonne nämlich so ungünstig, dass die an der ISS angedockte "Endeavour" zu stark erhitzen würde.

Die NASA brach den Countdown zum Start am vergangenen Samstag kurzfristig ab, als während des Auftankens des großen Außentanks das Leck festgestellt wurde. Ein ähnliches Leck war schon einmal vor drei Monaten vor dem Start der Raumfähre "Discovery" entdeckt worden. Die Ursache wurde nie herausgefunden.

Deutsche Forscher an Mondmission beteiligt

Die geplante amerikanische Mondmission besteht aus zwei Sonden, dem Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) und dem Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS). Sie sollen zusammen mit einer Rakete vom Typ Atlas V auf die Reise geschickt werden. An den Forschungen sind auch Wissenschaftler aus Deutschland beteiligt, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte. So beteiligen sich das DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin sowie das Institut für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an der Auswertung der Daten der Sonden.

(AP)
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