Fotos "Discovery" legt Bilderbuchstart hin
Nach einer Zitterpartie bis fast in letzter Minute haben sieben Astronauten aus den USA und Italien an Bord des Space Shuttle "Discovery" ihre lange Reise ins All angetreten.
In einem Bilderbuchstart hob die mehr als 2000 Tonnen schwere Raumfähre planmäßig am Dienstag um 17.38 Uhr (MESZ) vom Weltraumzentrum Cape Canaveral in Florida ab und nahm Kurs auf die Internationale Raumstation (ISS).
Zahlreiche Schaulustige wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen.
Zuletzt hatte der Fund eines Eisstücks an einer Sauerstoffleitung den Start in Frage gestellt. Erst zehn Minuten vor dem geplanten Termin gab die Kommandozentrale grünes Licht. Entgegen erster Befürchtungen spielte auch das Wetter mit.
Neun Minuten nach dem Start schwenkten die sieben Astronauten unter dem Kommando der 46-jährigen Missionschefin Pamela Melroy in eine Umlaufbahn um die Erde ein.
Sollte die Crew ihre Aufgaben wie geplant erfüllen, wird die im Bau befindliche Raumstation ISS ein Stück weit mehr Gestalt annehmen. Das 14 Tonnen schwere Aluminium-Modul "Harmony" soll die ISS mit dem europäischen Forschungslabor "Columbus" verbinden, das im Dezember ins All gebracht werden soll.
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Ein rund zehn mal 1,2 Zentimeter großes Stück wurde kurz vor dem Start an einem Sauerstoffkabel gefunden. Eine Untersuchung ergab nach NASA-Angaben aber, dass das Eis keine Gefahr für die Sicherheit der Crew darstelle.
Wegen eines anderen Problems hatten Sicherheitsexperten allerdings schon lange zuvor von dem Start abgeraten. Ein NASA-Sicherheitsgremium hatte empfohlen, den Start zu verschieben, bis drei schadhafte Kacheln am Hitzeschild der Fähre ersetzt sind. Die Weltraumbehörde setzte sich aber über die Bedenken hinweg und bezeichnete die schadhaften Kacheln als "hinnehmbares Risiko".
Im Jahr 2003 war das Space Shuttle "Columbia" wegen beschädigter Hitzekacheln beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht.
Auch auf der ISS wurde der Start der Discovery aufmerksam verfolgt.