Start nächste Woche Die ESA will die Venus erkunden

Paris/Berlin (rpo). Die Europäische Weltraumagentur ESA will nächste Woche erstmals zur Erkundung der Venus aufbrechen. Der kommende Mittwoch ist als Termin für die Mission Venus-Express angepeilt, teilte die ESA in Paris mit. Die Sonde soll um 06.43 Uhr (MESZ) vom Weltraumzentrum Baikonur in der kasachischen Steppe aus ins All aufbrechen.

Der Venustransit am 8. Juni 2004
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Foto: AP

Im April 2006 soll sie dann auf die Umlaufbahn der Venus einschwenken und vor allem die kohlendioxidreiche Atmosphäre des erdähnlichsten Planeten untersuchen. Für den Start von Venus Express mit einer Sojus-Trägerrakete gibt es bei Problemen mit dem ersten Termin notfalls ein insgesamt vierwöchiges Zeitfenster.

Die Venus, von der Sonne aus gesehen der zweite Planet hinter dem Merkur, gilt als Schwesterplanet der Erde. Als erdnächster Planet ist sie auch das hellste Gestirn am Firmament nach Sonne und Mond. Durch ihre erste Mission dorthin will die ESA dem Geheimnis auf die Spur kommen, "warum ein Planet, der im Hinblick auf Größe, Masse und Zusammensetzung der Erde so sehr ähnelt, im Laufe der letzten 4,6 Milliarden Jahren eine so unterschiedliche Entwicklung durchgemacht hat".

Im Juni war zum ersten Mal seit 1882 ein spektakulärer Venus-Transit zu beobachten gewesen, bei dem der Planet sechs Stunden lang vor der Sonne vorbeizog. "Europa wird als erstes alle vier Himmmelskörper mit Atmosphäre aus der Nähe erkundet haben", hatte ESA-Chef Jean-Jacques Dordain im Januar betont. Neben der Venus sind dies die Erde, der Mars und der Saturn-Mond Titan.

Der Start von Venus Express soll live im Fernsehen zu verfolgen sein. In Deutschland sind dazu mehrere Veranstaltungen für Journalisten geplant. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) lud dazu ins DLR Berlin-Adlershof, die ESA in ihr Darmstädter Kontrollzentrum ESOC.

(afp)
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