"TanDEM-X" gestartet Deutsche Satelliten fotografieren Erde in 3D

Baikonur (RPO). Der deutsche Radarsatellit "TanDEM-X" ist in der Nacht zum Montag erfolgreich ins All gebracht worden. Ziel der Mission ist ein weltweit einzigartiges dreidimensionales digitales Höhenmodell der Erde.

Die Erde in 3D: Deutscher Radarsatellit erfolgreich gestartet
7 Bilder

Die Erde in 3D: Deutscher Radarsatellit erfolgreich gestartet

7 Bilder

An der Spitze einer russisch-ukrainischen "Dnjepr"-Rakete stieg "TanDEM-X" pünktlich um 4.14 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan auf, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit. Da es sich um ein umgerüstetes militärisches Projektil, eine sogenannte Konversionsrakete, handelte, erfolgte der Start aus einem Raketensilo.

"TanDEM-X" soll zusammen mit dem fast baugleichen Satelliten "TerraSAR-X", der seit 2007 auf der Umlaufbahn ist, drei Jahre lang die Daten für dieses Modell sammeln.

Das Duo umkreist dabei im Abstand von nur wenigen hundert Metern voneinander die Erde in 514 Kilometern Höhe und ermöglicht so zeitgleiche Aufnahmen des Geländes aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei wird die 150 Millionen Quadratkilometer große Landoberfläche der Erde mehrfach mit einer Genauigkeit bis zu zwei Metern vermessen.

Der wetterunabhängige Radarsatellit ist 1,35 Tonnen schwer und fünf Meter lang. Sein sechseckiger Körper hat einen Durchmesser von 2,40 Metern. Der "Zwilling" von "TerraSAR-X" entstand in öffentlich-privater Partnerschaft des DLR mit dem europäischen Raumfahrtunternehmen Astrium und hat 85 Millionen Euro gekostet.

Die Anwendungsfelder reichen von der Kartographie über die Effizienzsteigerung bei der Förderung von Öl, Gas oder Mineralien und eine bessere Kriseneinsatzplanung und Vorhersage der Auswirkungen in Katastrophenfällen bis hin zu einer gezielteren Vorbereitung von Verteidigungs- und Sicherheitseinsätzen.

(DDP/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort