Sicher gelandet Chinas Astronauten sind wieder zu Hause

Peking (rpo). Chinas zweiter bemannter Flug ins All ist erfolgreich zu Ende gegangen: Nach fünf Tagen im Weltraum landete die Raumfähre Shenzhou VI mit den beiden Taikonauten Fei Junlong und Nie Haisheng an Bord am Montag um 04.32 Uhr Ortszeit (Sonntag, 22.32 Uhr MESZ) planmäßig in der Inneren Mongolei, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

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Beide Raumfahrer waren wohlauf. Die geglückte Expedition ins All löste im ganzen Land Jubel aus. Millionen Chinesen hatten den Start von Shenzhou VI an den Fernsehern verfolgt. Vor zwei Jahren hatte China als dritte Nation der Welt erstmals einen Raumfahrer ins All geschickt.

Shenzhou VI ("Göttliches Raumschiff") schwebte an einem Fallschirm auf die Erde zurück und setzte nur einen Kilometer vom geplanten Zielpunkt entfernt auf. Fei und Nie wurden mit einem Hubschrauber von ihrem Landeplatz abgeholt. Als erstes erhielten sie Schokolade und Kräutertee. "Unsere Reise ins All verlief sehr ruhig", sagte Fei im chinesischen Staatsfernsehen. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord seien hervorragend gewesen. Das Fernsehen zeigte die beiden Taikonauten, wie sie sich zunächst unsicheren Schrittes wieder an die Schwerkraft gewöhnen mussten. Dann wurden sie von den Bergungsmannschaften und vom Bodenpersonal mit Blumen und Applaus empfangen.

"Ich spüre, dass viele Leute an uns denken. Wir sind sehr dankbar für die Zuwendung und die Liebe unseres Vaterlandes und unserer Landsleute", sagte Nie im staatlichen Fernsehen. In seinem Heimatort in der nördlichen Provinz Hebei liefen hunderte Bewohner auf die Straße und feierten mit Feuerwerk und traditionellen Drachentänzen die Landung.

Die Trägerrakete "Langer Marsch 2" hatte Shenzhou VI am Mittwoch vom Weltraumbahnhof Jiuquan im Norden der Inneren Mongolei ins All gebracht. Während ihrer fünftägigen Mission sollten die beiden Taikonauten unter anderem ihre Reaktionen in der Schwerelosigkeit testen. Ihre Experimente sollten die Grundlagen für die weitere Enticklung des chinesischen Raumfahrtprogramms legen.

Parlamentspräsident Wu Bangguo, der die Landung vom Raumfahrtkontrollzentrum in Peking verfolgte, sprach von einem "Meilenstein". Das Raumfahrtprogramm sei von großer Bedeutung für das Ansehen Chinas in der Welt sowie für die Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft und der Verteidigungsfähigkeiten, wurde Wu in der Online-Ausgabe einer Zeitung zitiert.

Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao betonte jedoch, die Mission im all diene nicht militärischen, sondern "allein friedlichen Zwecken". Laut Xinhua beliefen sich die Kosten für das Shenzhou-Programm bisher auf 19 Milliarden Yuan (2,3 Milliarden Dollar); das enspreche weniger als zehn Prozent dessen, was die USA jährlich für die Raumfahrt aufwendeten.

Vor zwei Jahren hatte China als dritte Nation nach den USA und Russland erstmals eine bemannte Raumfähre ins All geschickt; der Flug von Shenzhou V hatte nur 21 Stunden gedauert. Langfristig plant China, eine eigene Raumstation zu bauen. Für 2017 haben sich die Chinesen vorgenommen, ein Erkundungsgefährt auf den Mond zu schicken.

(afp)
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