Raumschiff "Shenzhou 10" zurückgekehrt China feiert Taikonauten nach 15-tägiger Mission

Peking · Als "wichtigen Etappensieg" hat China seine bislang längste bemannte Weltraummission gefeiert. Nach 15 Tagen im All landete das Raumschiff "Shenzhou 10" am Mittwoch in der Steppe in der Inneren Mongolei im Norden Chinas, wie das staatliche chinesische Fernsehen berichtete.

 Der Screenshot eines Fernsehsenders zeigt die lachende chinesische Astronautin Wang Yaping nach der Landung des chinesischen Raumschiffes "Shenzou 10".

Der Screenshot eines Fernsehsenders zeigt die lachende chinesische Astronautin Wang Yaping nach der Landung des chinesischen Raumschiffes "Shenzou 10".

Foto: dpa, Zhao Yuguo

Lächelnd und winkend stiegen Kommandant Nie Haisheng, die 33-jährige Wang Yaping und der dritte Kollege Zhang Xiaoguang aus der Kapsel.

Um 08.07 Uhr (Ortszeit, 02.07 Uhr MESZ) schlug das Raumschiff in einer großen Staubwolke auf. Techniker öffneten den Eingang und stiegen in die Kapsel, um sich um die Crew zu kümmern. Rund anderthalb Stunden später kam dann Nie als erster hinaus, gefolgt von Wang, der zweiten Taikonautin im All, und Zhang.

Vize-Regierungschef Zhang Gaoli gratulierte den Taikonauten zu ihrem Erfolg. "Unser Vaterland und unser Volk werden für immer Euren herausragenden Erfolg in ihrem Gedächtnis eingravieren", erklärte er. Im Kurznachrichtendienst Weibo äußerten sich ebenfalls zahlreiche stolze Landsleute. "Die Helden sind siegreich zurückgekehrt", kommentierte etwa eine Nutzerin aus Kaifeng in der zentralchinesischen Provinz Henan.

Präsident Xi Jinping hatte bereits am Montag mit den drei Raumfahrern per Videoschaltung telefoniert. "Der Traum vom Weltraum ist Teil des Traumes, China noch stärker zu machen", sagte Xi laut Staatsfernsehen. Bereits der Start der Raumkapsel im Beisein des Präsidenten war ein nationales Ereignis, das Team wurde in den Staatsmedien gefeiert.

Während der 15-tägigen Mission dockte "Shenzhou 10" zweimal an das Raumlabor "Tiangong 1" (Himmelspalast) an. Die Taikonauten nahmen zahlreiche wissenschaftliche Experimente vor. Wang, Majorin der Volksbefreiungsarmee und KP-Vertreterin, gab zudem vergangene Woche aus dem Weltall eine Physikstunde, die per Video übertragen wurde und laut Medienberichten von mehr als 60 Millionen Schülern und Lehrern verfolgt wurde.

Unter anderem schob sie einen Kollegen allein mit der Kraft ihrer Fingerspitze an die Wand und schluckte Wassertropfen, die in der Luft schwebten.

China hatte 1990 mit seinem Programm zur bemannten Raumfahrt begonnen. Die Führung in Peking will damit den Beweis erbringen, dass das Land auch technisch in den Kreis der Supermächte aufgestiegen ist. 2003 gelang es der Volksrepublik als weltweit dritter Nation nach den USA und der früheren Sowjetunion, einen Menschen ins All zu schicken.

Fünf Jahre später folgte der erste Weltraumspaziergang, noch in diesem Jahr soll erstmals eine unbemannte chinesische Raumsonde auf dem Mond landen.

"Um 2015" soll ein zweites bemanntes Raumlabor ins Weltall geschickt werden, wie der zuständige Programmdirektor Wang Zhaoyao am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua sagte. Bis zum Jahr 2020 plant China den Aufbau einer eigenen Raumstation.

(AFP/csr)
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