Erfolg nach drei Fehlversuchen Brasilien schießt erstmals Rakete ins All

Rio de Janeiro (rpo). Brasilien hat erstmals erfolgreich eine Rakete ins All geschossen. Die Rakete startete erfolgreich vom Weltraumbahn im Norden des Landes. Vor 14 Monaten hatte Brasilien bei seinem Raumfahrtprogramm einen tragischen Fehlschlag hinnehmen müssen, der 21 Menschen das Leben kostete.

Die Zweistufenrakete vom Typ "VSB-30" startete am Samstag (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Alcantara im Norden des Landes, wie die Behörden mitteilten. Eine erfolgreiche Mission würde nicht nur das Ansehen des ersten lateinamerikanischen Weltraumprogramms wiederherstellen. Sie würde Brasilien auch bei dem Plan voranbringen, bis zu 15 seiner Raketen bald an die Europäische Weltraumbehörde (ESA) zu verkaufen.

Das brasilianische Raumfahrtprogramm erlitt im August 2003 einen herben Rückschlag, als eine Rakete drei Tage vor ihrem geplanten Start explodierte. In dem Feuerball kamen 21 Mitarbeiter ums Leben, zudem wurden zwei Satelliten zerstört, die mit der "VLS-1 V03" ins All transportiert werden sollten. Ein Kurzschluss hatte eines der vier Raketentriebwerke gezündete. Es war schon das dritte Scheitern eines geplanten Starts nach 1997 und 1999, allerdings das erste, bei dem Personen zu Tode kamen.

Mitarbeiter der Luftwaffe erklärten am Samstag in Rio de Janeiro, die Mission werde sowohl von der Brasilianischen Raumfahrtbehörde als auch vom Deutschen Raumfahrtzentrum beobachtet. Alcantara gilt als exzellenter Weltraumbahnhof. Er befindet sich nur 2,3 Grad südlich vom Äquator, wo die Rotationsgeschwindigkeit der Erdoberfläche am schnellsten ist. Wegen dieses Vorteils kommen die Raketen mit 13 Prozent weniger Treibstoff aus, was wiederum den Transport von größeren Lasten ermöglicht.

(ap)
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