Teleskop unterwegs ins All Auf der Suche nach der Entstehung des Weltraums

Washington (RPO). Fünf bis zehn Jahre lang soll es die Erde umkreisen und in bislang verborgene Winkel des Universums blicken. Am Mittwoch ist das Weltraumteleskop GLAST von Cape Canaveral aus ins All gestartet. Die Wissenschaftler erhoffen sich Aufschluss über Phänomene wie Schwarze Löcher und dunkle Materie - und neue Erkenntnisse zur Entstehung des Weltraums.

 Das Teleskop startete am Mittwoch erfolgreich in Florida.

Das Teleskop startete am Mittwoch erfolgreich in Florida.

Foto: NASA-TV, AP

Die US-Raumfahrtbehörde NASA schickte damit das weltweit bislang modernste Gammateleskop ins Weltall. Neben den Scghwarzen Löchern soll es auch Sternenexplosionen unter die Lupe nehmen. An Bord einer Trägerrakete des Typs "Delta" trat das Teleskop GLAST (Gamma-ray Large Area Space Telescope) um 18.05 Uhr (MESZ) vom Raumfahrtzentrum Cape Canaveral in Florida seine Reise ins All an, wo es in einer Umlaufbahn von 565 Kilometern über der Erde seine Arbeit aufnehmen sollte.

Die wichtigste Aufgabe von GLAST ist es, Gammastrahlen sichtbar zu machen, die von der Erde aus nicht sichtbar sind. Gammastrahlen entstehen durch radioaktiven Zerfall, können der aktuellen Theorie zufolge aber auch aus der Wechselwirkung kosmischer Strahlung mit interstellarer Materie oder durch den Zusammenstoß von zwei Neutronensternen oder Schwarzen Löchern hervorgehen.

Energiequellen im All

Von den Befunden erhofft sich die NASA neue Erkenntnisse über Eergiequellen im All, die Entstehung des Universums und die so genannte Dunkle Materie, die wohl 25 Prozent des Universums ausmacht, bislang aber kaum erforscht ist.

Das 690 Millionen Dollar teure und zu etwa 90 Prozent von den USA finanzierte GLAST-Projekt ist das Ergebnis internationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit. Außer Einrichtungen in Frankreich, Italien, Japan und Schweden ist auch das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München beteiligt.

Die Mission ist zunächst auf fünf Jahre angelegt, mit einer möglichen Verlängerung auf bis zu zehn Jahre. Die Forscher rechnen mit der Entdeckung tausender neuer Gammastrahlen-Quellen. GLAST ist wesentlich empfindlicher als sein Vorgänger, die Station Compton Gamma Ray, die von 1991 bis 2000 Informationen aus dem All lieferte.

(afp)
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