Rückkehr der Discovery verschoben Astronauten unternehmen Ritt durchs All

Houston (rpo). "Genießt die Aussicht, meine Herren" - das war die Ansage der NASA, als die zwei Astronauten der US-Raumfähre "Discovery" am Samstag mit dem ersten von mehreren geplanten Außeneinsätzen im All begonnen haben. Es war der erste Weltraumspaziergang für den Amerikaner Mike Fossum und der vierte für den gebürtigen Briten Piers Sellers.

Das Treffen im All
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Foto: AFP

In 350 Kilometern Höhe über dem asiatischen Kontinent stiegen die beiden aus dem Space Shuttle, mit dem Auftrag, bei dem sechseinhalbstündigen Einsatz zusätzliche Fotos des leicht beschädigten Hitzeschilds der "Discovery" aufzunehmen. Dazu sollten sie eine Spezialkamera der Internationalen Weltraumstation (ISS) benutzen. Beim Start löste sich auch diesmal wieder Isolierschaum vom Shuttle-Tank, die Teile waren nach ersten Erkenntnissen der NASA aber zu klein, um Schaden anzurichten. 2003 hatte abgebrochener Isolierschaum die "Columbia" so stark beschädigt, dass sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander brach.

Eine weitere Aufgabe für Fossum und Sellers war der Austausch einer Schneidevorrichtung am mobilen Außentransporter der ISS. Ende vergangenen Jahres hatte dieses Gerät ein Kabel des Transporters durchtrennt, der bei Bau- und Wartungsarbeiten an der ISS zum Einsatz kommt. Diese Aufgabe wurde schnell erledigt. Das beschädigte Kabel soll beim nächsten Außeneinsatz am Montag ausgetauscht werden.

Die Astronauten testeten ferner einen neuen Roboterarm, der für Reparaturarbeiten an der Unterseite von angedockten Raumfähren zum Einsatz kommen könnte. Damit könnten dann auch besonders schwer zugängliche Stellen erreicht werden. Die Vorrichtung sollte auf den 15 Meter langen Hauptarm der "Discovery" aufmontiert werden, anschließend wollten Fossum und Sellers Reparaturarbeiten simulieren. Beim dritten Außeneinsatz am kommenden Mittwoch könnten die dabei gewonnenen Erfahrungen dann in die Tat umgesetzt werden, falls sich Reparaturen an der "Discovery" als notwendig erweisen sollten.

Die NASA erklärte am Freitagabend, die Raumfähre habe genügend Treibstoff für einen zusätzlichen Tag an der ISS, um weitere Arbeiten auszuführen. Damit verlängert sich der Aufenthalt im Weltraum auf 13 Tage. Die "Discovery", die den deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter zur ISS brachte, war am vergangenen Dienstag in Cape Canaveral gestartet und soll dem neuen Zeitplan zufolge am 17. Juli zur Erde zurückkehren.

(afp)
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