2023 DZ2 wäre ein „Stadtkiller“ Asteroid zischt am Samstag zwischen Erde und Mond hindurch
Cape Canaveral · Das wird ganz schön knapp: Ein Asteroid von der Größe des Berliner Doms wird am Samstag in nur 168.000 Kilometer Entfernung an der Erde vorbeischrammen. Der Koloss könnte beim Auftreffen auf die Erde eine ganze Stadt ausradieren.
Ein Asteroid etwa von der Größe des Berliner Doms fegt am Samstag knapp an der Erde vorbei. Der vor einem Monat entdeckte Himmelskörper namens 2023 DZ2 werde zunächst den Mond passieren und Stunden später in einer Entfernung von gut 168.000 Kilometern über den Indischen Ozean brausen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Das ist weniger als die Hälfte der Entfernung zwischen Erde und Mond.
Der Asteroid werde auf 40 bis 90 Meter Größe geschätzt, sei etwa 28.000 Stundenkilometer schnell und habe das Potenzial, eine ganze Stadt auszuradieren, erklärte die Nasa. Gefährlich werde er nicht, aber interessant. Wegen der geringen Entfernung zur Erde lasse er sich auch mit kleinen Fernrohren und sogar Feldstechern beobachten. „Es ist ausgeschlossen, dass dieser „Stadtkiller“ die Erde trifft, aber seine unmittelbare Annäherung bietet eine großartige Gelegenheit für Beobachtungen“, sagte der Leiter der Planetenabwehr der europäischen Raumfahrtorganisation ESA, Richard Moissl. Das Virtual Telescope Project wird eine Live-Übertragung der Annäherung im Internet zeigen.

Schwarze Löcher, ferne Galaxien, explodierende Sonnen
Asteroiden rauschen laut Nasa zwar immer wieder für Weltraumverhältnisse dicht an der Erde vorbei, dass Geschosse dieser Größenordnung ihr aber derart nahe kommen, passiert allerdings nur etwa alle zehn Jahre. Astronomen des internationalen Netzwerks für Asteroiden-Warnungen betrachten 2023 DZ2 als gute Übung für die Planetenverteidigung, falls ein gefährlicher Asteroid auf uns zukommt. In drei Jahren wird er wieder auf die Erde zusteuern. Entgegen ersten Warnungen schließen Wissenschaftler inzwischen aus, dass er sie dann treffen könnte.