Botschaft seit 30 Jahren unterwegs Arecibo: Warten auf den Rückruf aus dem All

Düsseldorf (rpo). Die Erde ist nicht mehr als ein winziger Staubkorn in den Weiten des Alls. Allein unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, enthält rund 100 Milliarden Sonnen. Das gesamte Universum wiederum besteht aus Milliarden von Galaxien, von denen die unsrige nicht einmal eine besonders große ist. Diese Überlegung hat zur Folge, dass man von mehreren Billionen Planeten ausgehen kann. Da sollte es doch irgendwo noch Leben geben. Aus diesem Grund wurde vor 30 Jahren die so genannte Arecibo-Botschaft ins All gesandt. Seitdem ist Warten angesagt.

Düsseldorf (rpo). Die Erde ist nicht mehr als ein winziger Staubkorn in den Weiten des Alls. Allein unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, enthält rund 100 Milliarden Sonnen. Das gesamte Universum wiederum besteht aus Milliarden von Galaxien, von denen die unsrige nicht einmal eine besonders große ist. Diese Überlegung hat zur Folge, dass man von mehreren Billionen Planeten ausgehen kann. Da sollte es doch irgendwo noch Leben geben. Aus diesem Grund wurde vor 30 Jahren die so genannte Arecibo-Botschaft ins All gesandt. Seitdem ist Warten angesagt.

Die Arecibo-Botschaft - von den Amerikanern Frank Drake und Carl Sagan zusammengestellt - ist eine Nachricht an mögliche Außerirdische, die in Form von Radiowelle-Signalen verschickt wurde. Sie wurde exakt am 16. November 1974 um 1.00 Uhr nachts Ortszeit vom Arecibo-Observatorium aus — dem weltgrößten Radioteleskop in der gleichnamigen Stadt auf Puerto Rico - ins All gesendet. Und seitdem wartet die Menschheit auf Antwort. Doch die kann noch ein wenig auf sich warten lassen.

Die Botschaft selbst besteht aus einem Binär-Code. Dieser enthält Informationen über die Menschheit, den Aufbau und die Vielfalt unserer DNA, über Bevölkerungszahl der Erde, unsere durchschnittliche Körpergröße sowie unsere Herkunft und das Arecibo-Teleskop - und sie hat inzwischen die Entfernung von über 290 Billionen Kilometer zurückgelegt. Binäre Botschaft bedeutet, die ganzen gesendeten Informationen bestehen nur aus einer Kette von Nullen und Einsen, insgesamt sind es 1.679.

Jetzt wird von den empfangenden Außerirdischen ein wenig Rechenarbeit erfordert. Versucht man die 1.679 zu dividieren, stellt man fest, dass dies nur mit den Primzahlen 23 und 73 möglich ist - zumindest wenn man eine ganze Zahl als Ergebnis erhalten möchte. Nun kann man die empfangene Zeichenkette also in einem Rechteck mit 23 Zeichen pro Zeile und 73 Zeilen darstellen. Die ersten zehn Zeilen würden demnach wie folgt aussehen:

Kommen die möglichen Empfänger jetzt auf die Idee, die Nullen wegzulassen, dann ergeben sich Bilder, wie zum Beispiel ein Mensch oder das Abbild des Arecibo-Teleskops. Für die genaue Entschlüsselung des Signals sei die Site signale.de empfohlen, da dies den Rahmen hier deutlich sprengen würde.

Für das Signal selbst wurde eine Grundfrequenz von 2.388 Megahertz verwendet, das entspricht einer Wellenlänge von 12,6 Zentimetern. Die Daten der Botschaft wurden übertragen, indem eine zweite Frequenz mit einem Abstand von 75 Hertz von der Grundfrequenz gesendet wurde.

Gewählt wurde eine Frequenz zwischen 1.000 und 10.000 Megahertz, um eine möglichst störungsfreie Übertragung zu gewährleisten. Höhere Frequenzen würden vom Wasserdampf in der Atmosphäre eines Planeten absorbiert, niedrigere würden vom Hintergrundrauschen unserer Galaxie überlagert.

Doch wie schon erwähnt, wird eine mögliche Antwort - so sie denn jemals kommt — auf sich warten lassen. Ziel der Übertragung ist der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild des Herkules. Die Galaxie wurde ausgewählt, weil hier sehr viele Sterne auf einem relativ engen Raum versammelt sind. Somit sollte die Wahrscheinlichkeit, eine bewohnte Welt zu treffen, erhöht werden.

Beim Eintreffen der nur dreiminütigen Botschaft müsste ein dortiger Wissenschaftler sein Teleskop zufälligerweise gerade dann auf die Erde gerichtet haben. Und weil Messier 13 schlappe 22.800 Lichtjahre von uns entfernt ist, kann eine Antwort frühestens in 45.600 Jahren auf der Erde eintreffen.

(rpo)
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