Fotos Alexander Gerst verabschiedet sich Richtung ISS
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst (Mitte) hat sich am Abend des 28. Mai 2014 Richtung Internationale Raumstation verabschiedet.
Die Sojus-Trägerrakete mit dem deutschen Astronauten an Bord startete planmäßig um 21.57 Uhr vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur zur Internationalen Raumstation ISS.
Gerst ist der elfte deutsche Astronaut im All und der dritte Deutsche, der zur ISS fliegt.
Der Geophysiker und Vulkanologe Gerst startete gemeinsam mit dem US-Astronauten Reid Wiseman (rechts) und dem russischen Kosmonauten Maxim Surajew zur ISS.
Gerst soll knapp sechs Monate auf der ISS bleiben. Vor ihm hatten bereits die deutschen Astronauten Thomas Reiter und Hans Schlegel Aufenthalte auf der Raumstation absolviert.
Bis zu seiner Rückkehr im November soll Gerst rund hundert Experimente an Bord der ISS ausführen.
Unter anderem wird er einen Hightech-Schmelzofen auf dem fliegenden Forschungslabor installieren, mit dem neue Legierungen getestet werden sollen. Von weiteren Experimenten erhoffen sich die Wissenschaftler Fortschritte unter anderem in der Raumfahrtmedizin und der Astrobiologie.
Der im baden-württembergischen Künzelsau geborene Gerst war im Jahr 2009 mit fünf weiteren Kandidaten aus 8413 Bewerbern für das Astronautenteam der europäischen Weltraumagentur ESA ausgewählt worden. Seine ISS-Mission taufte der 38-Jährige "Blue Dot" - nach einem Foto der Raumsonde Voyager, das die Erde als "pale blue dot" (blassblauen Punkt) zeigt. Als Missionsname stehe "Blue Dot" für die Zerbrechlichkeit des "Raumschiffs" Erde, erläuterte Gerst wenige Wochen vor seinem Start.
Hinter der Zukunft der ISS waren allerdings Mitte Mai Fragezeichen aufgetaucht. Damals wies Russland US-Pläne zurück, die ISS bis zum Jahr 2024 zu nutzen. Moskau sehe nur einen Bedarf bis zum Jahr 2020, erklärte der russische Vizeregierungschef Dmitri Rogosin.
"Nach 2020 wollen wir unsere finanziellen Ressourcen für in die Zukunft gerichtete Weltraumprojekte nutzen." Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte Anfang Januar mitgeteilt, mit den internationalen Partnern eine Verlängerung der Nutzung der ISS um vier Jahre bis zum Jahr 2024 abgesprochen zu haben.
Außer den USA und Russland sind elf europäische Länder sowie Kanada, Japan und Brasilien an der Station beteiligt. Technisch gesehen wäre die ISS laut Nasa sogar bis zum Jahr 2028 einsatzfähig.
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