Rätsel des Alltags Welches Fahrrad tritt sich leichter?

Düsseldorf (RP). Angeblich lassen sich Fahrräder mit Kettenschaltung leichter treten als solche mit Nabenschaltung. Stimmt diese Behauptung bei vergleichbaren Über - oder Untersetzung - und wenn ja, wie lässt sich das physikalisch begründen?

Vergleicht man eine optimal gepflegte und gut erhaltene Kettenschaltung mit einer entsprechenden Nabenschaltung, ist die Kettenschaltung überlegen.

"Wesentliche Verluste treten im Unterschied zur Nabenschaltung nur zwischen Kettenblatt und Kette, Kette und hinterem Ritzel sowie durch die Rollen im hinteren Schaltwerk auf", erklärt Martin Trautmann vom Fachausschuss Technik des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Freiburg.

"In der Nabenschaltung hingegen muss oft eine komplette Getriebeeinheit überbrückt oder zumindest mitbewegt werden. Auch die hier oft integrierte Rücktrittbremse kann zu weiteren Reibungsverlusten führen".

Laut Trautmann gleicht sich der Unterschied in der Praxis oft schnell wieder aus. So verschleißen die schmaleren Kettenschaltungsritzel stärker. Speziell die seitlich angebrachte, flexiblere Kette der Kettenschaltungen hat nur eine maximale Lebensdauer von wenigen tausend Kilometern.

Dagegen wird manche Nabenschaltungs-Kette ein Fahrradleben lang nicht ausgewechselt. Eine schlecht gepflegte, verschmutzte und verschlissene Kettenschaltung ist einer ähnlich ungepflegten, aber weniger wartungsintensiven Nabenschaltung spürbar unterlegen.

Reibungsverluste entstehen auch, wenn die Radreifen nicht maximal aufgepumpt sind. Diese bekommt der Radler sehr viel deutlicher (und unangenehmer) zu spüren als die Auswirkungen von Kettenund Nabenschaltung. "Auch das Reifenprofil führt hier zu weitaus stärkeren Verlusten als der Unterschied beider Schaltungstypen."

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