Rätsel des Alltags Warum fließt der Rhein in Schleifen um Düsseldorf?

Düsseldorf (rpo). Guckt man sich einen Stadtplan von Düsseldorf an, dann sieht man auf den ersten Blick, dass der Rhein ganz besonders markante Schleifen um die Landeshauptstadt zieht. Warum macht der größte deutsche Strom so etwas?

Luftbilder Düsseldorf (25.05.2005)
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Ein Fluss fließt von der Quelle bis zur Mündung, weil ihn die Kräfte, die in der Natur wirken, dazu zwingen. Um im Meer anzukommen, braucht es vor allem einen Höhenunterschied.

"Je höher das Gefälle, umso größer ist die Fließgeschwindigkeit des Flusses", erläutert Gerd Franke, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Köln. Und: "Je höher die Geschwindigkeit und die Wassermenge, umso höher ist die Kraft, mit der das Wasser ein Flussbett schaffen oder räumen kann."

Grundsätzlich versucht das Wasser den kürzesten Weg zur Mündung zu nehmen. Da die Beschaffenheit des Weges von der Quelle zur Mündung sich jedoch ändert (Gebirgsstrecke, Tieflandebene) stellen sich unterschiedliche Gegebenheiten für das Gefälle, also die Beschaffenheit des Flussbettes dar. Vereinfacht gesagt: Je flacher das Gefälle, umso langsamer fließt der Fluss, umso geringer ist die Möglichkeit, Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

"Dazu kommt noch die so genannte Corioliskraft, die durch die Drehbewegung der Erde hervorgerufen wird und dazu führt, dass sich Strömungen nicht geradlinig bewegen." Der Fluss mäandert, er fließt in S-Kurven zu Tal.

Je größer die Fließgeschwindigkeit, umso mehr dominiert sie die (gradlinige) Bewegungsrichtung. Je geringer die Fließgeschwindigkeit, umso höher ist der Einfluss der Corioliskraft. "Das erklärt, warum der Fluss im Flachland Schleifen zieht und bei unterschiedlichen Wasserständen sogar die Fließrichtung ändert", sagt Franke.

Zusätzlich gräbt sich der Fluss kontinuierlich in das Flussbett. Hierbei kann er auf Hindernisse stoßen, die ihn veranlassen, seine Fließrichtung und damit das Flussbett zu ändern. "Erst seit der Mensch versucht die Flussbette zu stabilisieren, verändern die Flüsse ihre Lage nicht mehr."

(alfa)
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