Japan Vogelgrippe auf Bauernhof bestätigt

Tokio/Brisbane (rpo). Aus Japan wird ein neuer Fall der Vogelgrippe gemeldet. Wie die Behörden vor Ort mitteilten, wurden bei mehreren Hühnern auf einem Bauernhof in der Präfektur Ibaraki Infektionen mit einem Virus der H5-Gruppe festgestellt. Nun sollen 82.000 Tiere in der Region getötet werden.

 In der Region sollen nun 82.000 Tiere vorsorglich getötet werden.

In der Region sollen nun 82.000 Tiere vorsorglich getötet werden.

Foto: AFP, AFP

Die genaue Virusvariante müsse aber noch festgestellt werden. Im australischen Brisbane berieten Delegationen der Pazifikanrainerstaaten (APEC) über gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe.

Wegen des jüngsten Falls in Ibaraki sei die Tötung von 82.000 Hühnern geplant, erklärte der Spitzenbeamte für Landwirtschaftsfragen in der Präfektur, Taro Imai. Die betroffene Farm stand wegen früherer Vogelgrippefälle bereits unter Quarantäne wie 40 weitere Farmen mit insgesamt 4,5 Millionen Nutzvögeln. In der Region wurden laut Imai schon 1,5 Millionen Tiere von 26 Geflügelfarmen getötet. Im Juni wurde in Japan abermals der schon früher aufgetretene Erreger H5N2 bei einer Reihe Vögel identifiziert. Von dessen möglicher Übertragung auf Menschen ist bislang nichts bekannt.

Vietnam bitten um Finanzhilfen

Maßnahmen gegen das gefährliche H5N2-Virus standen im Mittelpunkt der Beratungen in Brisbane. Vietnam erklärte, es könne den Kampf gegen den Erreger ohne Finanzhilfen nicht gewinnen. Das Land benötige allein 50 Millionen Dollar (41 Millionen Euro), um die notwendigen Medikamente zur Vorbeugung gegen die Vogelgrippe in ausreichender Menge zu beschaffen, sagte Vizelandwirtschaftsminister Bui Ba Bong. Aus Vietnam stammten rund zwei Drittel der mindestens 62 Menschen, die der Vogelgrippe in Südostasien bereits zum Opfer gefallen sind.

Der Schweizer Pharmakonzern La Roche nahm nach einem Zeitungsbericht Verhandlungen mit China auf, um eine gemeinsame Produktion des Grippemittels Tamiflu zu ermöglichen. Man sei bereit, auf diesem Gebiet mit den chinesischen Behörden zusammenzuarbeiten, zitiert die Hongkonger "South China Morning Post" den La-Roche-Chef Franz Humer, der sich am Wochenende zu einer Konferenz in Schanghai aufhielt. Die Niederlassung des Unternehmens in Schanghai erklärte lediglich, man bemühe sich um eine Ausweitung der Lieferkapazitäten.

China sagte aus Furcht vor der Vogelgrippe ein Taubenrennen ab. Außerdem wurde die Überwachung von Zugvögeln verstärkt, wie die englischsprachige Pekinger Zeitung "China Daily" berichtete. Die Gesundheitsbehörden von Hongkong betonten, sie würden sofort eine Massentötung von Geflügel anordnen, sollten in der chinesischen Sonderzone neue Fälle von Vogelgrippe auftreten.

(ap)
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