Viren Motoren der Evolution

Düsseldorf · Viren gibt es schon Millionen Jahre auf dem Planeten. Wir kennen sie als lästige Plagegeister und Erreger lebensbedrohender Krankheiten. Doch sie sind auch Überlebenskünstler und haben gute Einflüsse.

 Das neuartige Coronavirus unter dem Mikroskop.

Das neuartige Coronavirus unter dem Mikroskop.

Foto: AP/Hannah A. Bullock, Azaibi Tamin

Der englische Zoologen und Nobelpreisträger Sir Peter Medawar bezeichnete sie einst als „eine in Eiweiß verpackte schlechte Neuigkeit“. Ein bisschen Erbsubstanz in einer Eiweißhülle, mehr sind die meisten Viren tatsächlich nicht. Alleine nicht fähig zur Fortpflanzung und zum eigenen Stoffwechsel, in der Größe ebenfalls ein Witz: Gerade mal ein Hundertstel von der Größe eine Bakteriums misst das Durchschnitts-Virus. Und dennoch sind sie – rein zahlenmäßig betrachtet – die erfolgreichsten Kreaturen auf dem Planeten. Experten schätzen, dass es rund 100 Millionen unterschiedliche Virustypen gibt, alleine in den Ozeanen der Welt wird ihre Zahl auf 10 hoch 31 geschätzt. Wäre ein Virus so groß wie ein Sandkorn – tatsächlich ist es etwa 10.000 mal kleiner – wäre die gesamte Erdoberfläche mit einer 15 Kilometer dicken Schicht bedeckt.