Fund widerspricht bisherigen Annahmen Ungewöhnlich: Babyschildkröten im Fischsaurier-Magen

Adelaide/London (rpo). Australische Forscher haben einen ungewöhnliche Fund gemacht: Im Magen eines 110 Millionen Jahre alten schwangeren Fischsauriers haben sie Reste von Babyschildkröten und Vögeln entdeckt.

Der überraschende Fund widerspreche bisherigen Annahmen über das Aussterben dieser delfinähnlichen Urtiere, berichtet das Team um Benjamin Kear vom Südaustralischen Museum in Adelaide. Bislang hatten Forscher angenommen, dass sich die Fischsaurier vor allem von tintenfischartigen Belemniten ernährt haben.

Diese Spezialisierung gilt als wichtiger Faktor für das Aussterben der Fischsaurier, da die Zahl der wirbellosen Belemniten vor 90 Millionen Jahren plötzlich eingebrochen war.

Der ungewöhnlich gut erhaltene Mageninhalt lege nahe, dass die Fischsaurier ein wesentlich breiteres Nahrungsspektrum hatten als angenommen. Dafür spreche auch die Schädelform des untersuchten Fossils, berichtet das Team in den "Proceedings B" (DOI: 10.1098/rsbl.2003.0050) der Londoner Royal Society.

Grund für das Aussterben der Fischsaurier sei daher vermutlich nicht der plötzlichen Nahrungsmangel durch das Aussterben einer Tiergruppe. Vielmehr könnten die Fischsaurier allgemein den evolutionären Wettbewerb mit ähnlichen Raubtieren verloren haben, argumentieren nun die Australier.

Das Team hatte die Schildkröten- und Vogelreste im Fossil eines rund sieben Meter langen Fischsauriers der Art Platypterygius longmani aus dem Museum von Queensland in Brisbane entdeckt.

Während die frisch geschlüpften Schildkröten wahrscheinlich leichte Beute gewesen seien, habe das schwangere Fischsaurierweibchen die Vogelreste vermutlich bereits als Aas gefressen. In dem Tier hatten die Forscher außerdem außergewöhnlich gut erhaltene Skelettteile eines Fischsaurier-Fötus gefunden.

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