Wissenschaftlerinnen analysierten die Scherben eines Kruges Tutenchamun liebte Rotwein bis in den Tod

Columbus (rpo). Ein gutes Tröpfchen stand schon bei den alten Ägyptern hoch im Kurs. So liebte Pharao Tutenchamun offensichtlich Rotwein - so sehr, dass er einen Krug des edlen Traubensafts mit in sein Grab bekam.

<P>Columbus (rpo). Ein gutes Tröpfchen stand schon bei den alten Ägyptern hoch im Kurs. So liebte Pharao Tutenchamun offensichtlich Rotwein - so sehr, dass er einen Krug des edlen Traubensafts mit in sein Grab bekam.

Maria Guasch-Jané und Rosa Lamuela-Raventós von der Universität in Barcelona wiesen jetzt zum ersten Mal die Farbe dieses Weines nach. Dies gelang durch die genaue Analyse einer Scherbe, die in Tutenchamuns Grab gefunden worden war. Das berichten die Forscherinnen in der Fachzeitschrift "Analytical Chemistry" (Bd. 76, S. 1672).

Wein war in der ägyptischen Gesellschaft der Oberschicht und den Königen vorbehalten. Starb ein Herrscher, bekam er häufig Lebensmittel als Wegzehrung für seine Wanderung ins Jenseits mit ins Grab. Oft gehörten auch Krüge mit Wein dazu, die mit dem Kelterjahr, der Herkunft der Trauben und sogar dem Namen des Winzers beschriftet waren.

Die Inschriften geben jedoch keine Hinweise auf die Farbe des Weins oder die Art der verwendeten Trauben - Fragen, die Wissenschaftler und Weinliebhaber gleichermaßen bewegen. Um herauszufinden, ob Tutenchamun Rotwein oder Weißwein bevorzugte, untersuchten Guasch-Jané und Lamuela-Raventós mit einer neuen Methode einen Krug aus dem 1922 entdeckten Grab des Herrschers.

Durch die Kombination zweier sehr genauer Messverfahren konnten die Wissenschaftlerinnen an dem Gefäß Spuren von Weinsäure nachweisen - ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der Krug tatsächlich Wein enthalten hatte.

Zusätzlich suchten sie nach der so genannten Syringa-Säure, einer Substanz, die im Lauf der Zeit aus den dunkelroten Anthocyan-Farbstoffen entsteht, die dem Rotwein seine Farbe verleihen. Auch hier wurden sie fündig: Tutenchamun bekam definitiv auf seine Reise ins Jenseits Rotwein mit auf den Weg.

Die Forscherinnen wollen ihre neue Technik nun auch bei anderen archäologischen Fundstücken einsetzen und so mehr über antike Weinsorten erfahren.

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