Im Schweizer Wallis schmilzt zu viel Eis Sturzflut aus Gletschersee droht

Genf (rpo). Ein Gletschersee im Schweizerischen Kanton Wallis droht überzulaufen. Durch die Hitze ist in diesem Sommer mehr Wasser geschmolzen als üblich. Das berichtet der "Tages-Anzeiger" aus Zürich.

<P>Genf (rpo). Ein Gletschersee im Schweizerischen Kanton Wallis droht überzulaufen. Durch die Hitze ist in diesem Sommer mehr Wasser geschmolzen als üblich. Das berichtet der "Tages-Anzeiger" aus Zürich.

Der über 2800 Meter hoch gelegene obere See des Grubengletschers am Fletschhorn über dem Saastal enthalte drei Mal mehr Schmelzwasser als sonst. Es fehle noch ein halber Meter, bis das Wasser über den Eisdamm trete. Zugleich schmelze der Damm und verliere täglich fünf Zentimeter an Höhe. Es sei eine Frage von Tagen, dass der See überlaufe, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Gletscherforscher der Universität Zürich, Wilfried Häberli.

Das Dorf Saas Balen unterhalb des Gletschers habe jedoch nichts zu befürchten, sagen Häberli wie auch die Verantwortlichen in der Gemeinde und im Kanton dem Bericht zufolge. Der See würde sich in einen tiefer gelegenen Moränensee ergießen, der nach Flutwellen in früheren Jahren als Rückhaltebecken ausgebaut worden war. 1968 und 1970 hatten Flutkatastrophen das Dorf heimgesucht.

Was genau in den nächsten Tagen passieren wird, sei unklar, heißt es weiter. Die harmloseste und wahrscheinlichste Variante sei, dass das Wasser über den Damm laufe und kontinuierlich Wasser abfließe. Die zweite Möglichkeit wäre, dass der Eisdamm oben einreißt und das Wasser sich einen Kanal gräbt. Im schlimmsten Fall könnte der Damm wegbrechen, eine Sturzflut aus Tausenden Kubikmetern Wasser, Eis und Geröll wäre die Folge.

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