Bremen Roboter fit für Suche nach Wasser auf dem Mond

Bremen · In Bremen wurde ein Roboter-Duo entwickelt. Am Südpol des Monds kann es in tiefen Kratern nach Wasser suchen.

Geübt haben sie schon fleißig, der gelbe Rover Sherpa und der rote Kletterroboter Crex. Und zwar auf einem 288 Quadratmeter großen Gelände, einer Weltraum-Explorationshalle des Bremer DFKI Robotics Innovation Center. Das Ziel: Die beiden Roboter sollen in Zukunft auf dem Mond nach Wasser suchen, und zwar in tiefen Kratern am Südpol des Mondes.

Der vierrädrige Mondrover trägt dabei den sechsbeinigen Kletterroboter über kilometerlange Strecken zum Kraterrand. Dort dockt sich der ameisenähnliche Crex ab, untersucht das Innere der Felsspalten und kehrt mit Gesteinsproben aus dem Krater zurück. Das Mondfahrzeug ist rund 160 Kilogramm schwer, Crex 27 Kilogramm leicht.

Drei Jahre lang entwickelte das Team unter der wissenschaftlichen Leitung von Frank Kirchner die beiden Maschinen. Projektziel war es, in einer Übungsmission auf der künstlichen Kraterlandschaft zu zeigen, dass zwei ungleiche Roboter gemeinsam komplexe Aufgaben selbstständig bewältigen können. Den Auftrag für das 3,7 Millionen Euro teure Vorhaben gab die Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

"Es gibt noch keine konkreten Pläne, wann wir auf dem Mond suchen", sagt Kirchner. Sowohl die Europäer als auch die Amerikaner seien daran interessiert, eine solche Mission in den kommenden zehn Jahren zu realisieren. Die Existenz gefrorenen Wassers auf dem Mond eröffnet der bemannten Raumfahrt neue Perspektiven. Wasser lässt sich in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen – daraus kann Atemgas für Astronauten und Treibstoff für Raketen gewonnen werden. Hinweise auf Wasser in Kratern am Südpol des Erdtrabanten gab es 2009.

Doch nicht nur auf dem Mond kann das Roboter-Duo genutzt werden. Kirchner sagt: "Die in dieser Forschung entstehenden Basistechnologien dienen auch irdischen Einsätzen. Tiefsee-Explorationssysteme könnten zum Beispiel nach diesem Vorbild entwickelt werden."

(RP)
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