Studie zur Erdgeschichte Riesenmeteorit löste größtes Massensterben aus

Washington (rpo). In mehr als 1,6 Kilometer Tiefe unter dem Eispanzer der Ostantarktis haben Forscher einen Krater von 483 Kilometer Durchmesser entdeckt. Der monströse Meteorit hat vor vermutlich rund 250 Millionen Jahren das größte Massensterben von Lebewesen und Pflanzen auf der Erde verursacht, vermuten die Wissenschaftler.

Der Brocken von möglicherweise mehr als 48 Kilometern Durchmesser sei südlich des heutigen australischen Kontinents eingeschlagen, erklärten Wissenschaftler der State University im US-Bundesstaat Ohio. Der so genannte Wilkes Land-Krater liege heute in mehr als 1,6 Kilometern Tiefe unter dem ostantarktischen Eispanzer.

Messungen der Erdanziehungskraft ließen vermuten, dass der Meteorit just in jener Zeit auf die Erde gedonnert sei, als an der Grenze vom Perm zur Trias das nachweislich schlimmste Massensterben der Erdgeschichte stattfand, schreiben die Wissenschaftler. Experten gehen davon aus, dass das Massensterben dem Auftreten der Dinosaurier vorausging.

Wie die Wissenschaftler der Ohio State University weiter schreiben, könnte der Riesen-Meteorit auch den Zuschnitt des heutigen Australien bestimmt haben. Der australische Kontinent sei möglicherweise als Spätfolge des Einschlags vor rund einhundert Millionen Jahren vom Superkontinent Gondwana abgebrochen und nach Norden abgetriftet.

Die Dinosaurier starben vor rund 65 Millionen Jahren aus, nach Ansicht von Wissenschaftlern durch einen Meteoriten-Einschlag, der auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan den Chicxulub-Krater hinterließ. Gemessen an den Dimensionen des Wilkies Land-Meteors nimmt sich der Chicxulub-Meteor mit etwa 9,6 Kilometern Durchmessern jedoch bescheiden aus. An der Studie waren auch Experten der US-Weltraumbehörde NASA sowie Wissenschaftler aus Russland und Südkorea beteiligt. Die Ergebnisse wurden jüngst bei einem Treffen der American Geophysical Union in Baltimore im Bundesstaat Maryland vorgestellt.

(afp2)
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