1800 Jahre alte Sportregeln entdeckt Peitschenhiebe statt roter Karte

Münster (RPO). Forscher der Universität Münster haben auf einer mehr als 1800 Jahre alten Marmorplatte sportliche Spielregeln des römischen Kaisers Hadrian entdeckt. Bei Regelverstößen wurde mit den Athleten wenig zimperlich umgegangen. Sogar Peitschenhiebe zählten damals zum Regelwerk.

 Bei antiken Wettkämpfen herrschten strenge Regeln.

Bei antiken Wettkämpfen herrschten strenge Regeln.

Foto: ddp

Danach drohten den Sportlern bei reichsweiten Wettbewerben wie den Olympischen Spielen in Athen für Undiszipliniertheiten sogar Peitschenhiebe, wie die Universität am Montag mitteilte. Die Strafen sollten allerdings die Athleten "in ihrer weiteren Sport- und Berufsausübung" nicht beeinträchtigen.

Die Platte war bereits 2003 bei Grabungsarbeiten in der antiken Metropole Alexandria Troas in der West-Türkei entdeckt worden. Wissenschaftler der Forschungsstelle "Asia Minor" der Universität Münster entschlüsselten die Inschrift unter der Leitung des Althistorikers Elmar Schwertheim.

Nach den Erkenntnissen der Historiker erließ der römische Imperator in dem 90-zeiligen Inschrifttext detaillierte Regelungen für die antiken athletischen und musischen Wettspiele. Unter anderem forderte er dabei in den Jahren 133/134 nach Christus auch harte Sanktionen gegen Städte, die Siegergelder veruntreuten.

(ap)
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