Fotos von Menschen versetzen Nager in Stress Paris Hilton macht Mäuse schmerzfrei

Washington (RPO). Was ein Bild von Paris Hilton bei männlichen Vertretern der Spezies Mensch auslöst, nun ja, bei männlichen Mäusen ruft sie aber eine höchst interessante Reaktion hervor: Diese verlieren einen Teil ihres Schmerzempfindens. Auch beachtlich: So etwas muss man erst einmal herausfinden.

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Foto: AFP, AFP

Diese Leistung vollbracht haben kanadische Forscher, als sie den Tieren Fotos von Menschen zeigten, darunter auch Aufnahmen der Millionenerbin.

Der Anblick von Menschen löst beim Mäuserich Stress aus, der Schmerzen überdecken kann, beobachteten die Wissenschaftler um Jeffrey Mogil von der McGill-Universität in Montreal. Bei weiblichen Mäusen tritt dieser Effekt nicht auf, meldet der Onlinedienst des Fachmagazins "Science".

Die Forscher hatten in Tierversuchen eher beiläufig festgestellt, dass Mäuse immer dann aufhörten, ihre durch Injektionsnadeln hervorgerufenen Einstiche zu lecken, wenn die Wissenschaftler anwesend waren. Wie sehr und wie lang die Mäuse ihre Wunden lecken, ist dabei ein Maß für die Größe des Schmerzes durch die Wunde.

Die Forscher fragten sich daher, ob die sichtbare Anwesenheit eines Menschen oder sein Geruch einen schmerzstillenden Effekt hat. Sie zeigten den Mäusen daraufhin Bilder, darunter Plakate der Millionenerbin Paris Hilton.

Während männliche Mäuse vom Lecken der Wunden abließen, blieben die Weibchen unbeeindruckt. Vermutlich sehen die Mäuseriche in Bildern von Menschen eine Bedrohung, wie sie auch von einer Katze ausgeht. Ihr Stresspegel steigt, und sie empfinden den Schmerz weniger stark.

Die Untersuchung mit Hilfe des Abbilds von Paris Hilton habe die Mäuseforschung einen Schritt weitergebracht, betonen die Forscher. In zukünftigen Experimenten mit Mäusen sollten Wissenschaftler einkalkulieren, dass die unterschiedliche Stressempfindlichkeit von männlichen und weiblichen Mäusen andere geschlechtsspezifische Reaktionen überlagern und damit verfälschen könnte.

(afp)
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