Pisa-Test Ostdeutsche Bundesländer schneiden besser ab

Berlin (RPO). Auch der neueste Pisa-Test weist ersten Vorabberichten zufolge erhebliche Defizite in der deutschen Bildungspolitik auf. Die ostdeutschen Bundesländer schneiden demnach besser ab als die westdeutschen. In den Naturwissenschaften liegen Sachsen und Thüringen vorne. Generell ist bei den Schülerleistungen abermals ein Nord-Süd-Gefälle festzustellen.

Fragen aus dem Pisa-Test
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Foto: ddp

Wie der "Spiegel" am Wochenende berichtete, haben neue Bundesländer besser abgeschnitten. Schwerpunkt der Untersuchung von Schülerleistungen, deren Ergebnisse am kommenden Dienstag vorgestellt werden sollen, waren die Naturwissenschaften.

Die ostdeutschen Länder erzielten dem bericht zufolge im Schnitt bessere Ergebnisse als die westdeutschen, allen voran Sachsen und Thüringen. Insgesamt habe sich die Lage gegenüber 2004 kaum verändert. Es bleibe bei einem Nord-Süd-Gefälle. Überdurchschnittlich gut schnitten im Westen Bayern und Baden-Württemberg ab, hieß es in dem Bericht weiter.

Die Forscher um den Kieler Professor Manfred Prenzel testeten rund 57.000 Schüler im Alter von 15 Jahren aus etwa 1.500 Schulen. Dabei wurde auch der Zusammenhang von sozialer Herkunft und schulischer Leistung untersucht mit dem Ergebnis, dass die Abhängigkeit nicht größer geworden ist. Gut schneiden die Länder Bayern, Brandenburg, Sachsen sowie Thüringen ab. Der Sprecher des Berliner Bildungssenators Jürgen Zöllner, Kenneth Frisse, wollte die Meldung auf Nachfrage "weder bestätigen noch kommentieren".

Nordrhein-Westfalen schneidet beim neuen Pisa-Test in Naturwissenschaften offenbar schlecht ab. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, findet das allerdings "nicht besonders überraschend". Die Untersuchung sei im Frühjahr 2006, zehn Monate nach dem Düsseldorfer Regierungswechsel, durchgeführt worden, sagte Kaiser unserer Redaktion. Bis dahin habe sich die Schulpolitik der neuen schwarz-gelben Regierung noch nicht auswirken können. "Da kann man noch keine Wunder erwarten, zumal das neue Schulgesetz erst im Sommer 2006 in Kraft getreten ist", sagte Kaiser und fügte hinzu: "Bildungsreform ist kein Schnellschuss.

Die Ergebnisse zeigen sich nicht nach zehn Monaten, sondern eher nach zehn Jahren." Mit der Sprachförderung und den Lernstandserhebungen habe die Landesregierung Konsequenzen aus früheren Pisa-Studien gezogen, bei denen NRW ebenfalls schlecht abgeschnitten hatte. Auch würden jetzt, anders als unter Rot-Grün, die Fächer Biologie, Physik und Chemie wieder getrennt unterrichtet. Allerdings gebe es hierbei durchaus ein Problem, und das sei Mangel an Fachlehrern.

(ap)
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