Düsseldorf/Duisburg Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg ist gerettet

Düsseldorf/Duisburg · Die traditionsreiche Operngemeinschaft zwischen Düsseldorf und Duisburg wird aller Voraussicht nach fortgesetzt. Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein, in dem führende Vertreter beider Städte sitzen, einigte sich gestern auf ein Modell. Das überschuldete Duisburg wird demnach wie gewünscht seinen Zuschuss deutlich kürzen. Für Düsseldorf wird die Opern-Partnerschaft hingegen teurer. Die Oper muss darüber hinaus einen zusätzlichen Betrag selbst erwirtschaften. In beiden Städten fehlt noch die Zustimmung der Politik. Sie gilt aber als wahrscheinlich.

Nach der gestern beschlossenen Lösung wird der Opernvertrag bis 2017 verlängert, also nur um drei statt wie bisher um fünf Jahre. Das überschuldete Duisburg wird seinen jährlichen Zuschuss von der Spielzeit 2014/15 an um eine Million auf 9,5 Millionen Euro kürzen. Darüber hinaus beteiligt sich Duisburg nicht an Tarif- und Sachkostensteigerungen. Düsseldorf ist bereit, dies teilweise auszugleichen. Der Zuschuss der Landeshauptstadt steigt dadurch bis zur Spielzeit 2016/2017 von 24,3 Millionen Euro auf 26,3 Millionen Euro pro Jahr.

Als Ausgleich für den sinkenden Zuschuss wird die Zahl der Aufführungen in Duisburg deutlich gesenkt. Statt bisher mindestens 100 Aufführungen soll die Oper nur noch 70 bis 80 Mal pro Spielzeit dort spielen. In Düsseldorf bleibt es bei 180 Aufführungen.

Die Oper soll den sinkenden Zuschuss aus Duisburg teilweise durch höhere Einnahmen ausgleichen. Unternehmensberater haben dazu in einem Gutachten Empfehlungen erarbeitet, über die im Juni beraten wird.

Die seit 1956 bestehende Opernpartnerschaft gilt als vorbildlich, weil es viele Synergieeffekte gibt und deshalb die Produktionen vergleichsweise günstig sind. Eigentlich sollte die Verlängerung des Vertrags schon Ende Oktober erfolgen, Duisburg hatte sich aber zusätzliche Bedenkzeit erbeten. Die Stadt muss in den kommenden Jahren drastisch sparen. Deshalb war die Oper vor rund einem Jahr in den Fokus gerückt.

(RP)
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