Lesung NSU-Prozess: Lesung aus den Protokollen

Es ist der größte Terrorprozess seit der Wiedervereinigung: 500 Zeugen, bald 300 Verhandlungstage, 1000 Ordner mit Akten. Seit drei Jahren, seit Mai 2013, wird am Oberlandesgericht München im NSU-Prozess verhandelt. Vor Gericht steht Beate Zschäpe, die Anklage wirft ihr vor, an zehn Morden, zwei Sprengstoffanschlägen, 15 Raubüberfällen und einer Brandstiftung beteiligt gewesen zu sein. Zschäpe soll Mitglied der rechtsextremen Terrorzelle "Nationsozialistischer Untergrund" (NSU) gewesen sein. Mit ihr auf der Anklagebank: vier mutmaßliche Helfer.

Die Reporter der "Süddeutschen Zeitung" haben jeden Verhandlungstag besucht und protokolliert, das Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses hat sich das Textmaterial vorgenommen und es noch einmal verdichtet. Am Freitag lesen acht Schauspieler aus den Protokollen, es ist der zweite Teil der Lesereihe, und wer den ersten verpasst hat, sollte trotzdem kommen. Das Material ist erschütternd, das muss man aushalten. Aber da steckt Erkenntnisgewinn drin. Klas Libuda

(RP)
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