Nobelpreise für Frauen Die verkannten Genies

Stockholm · Auch wenn in diesem Jahr drei Frauen Nobelpreise in Physik und Chemie bekommen haben: Insgesamt sieht die Bilanz der Preisträgerinnen in der Wissenschaft mager aus. Gerade einmal 22 Frauen bekamen die Auszeichnung von 1901 bis 2020. Dabei hätte es genug Kandidatinnen gegeben.

 Die große Ausnahme in der Statistik: Marie Curie erhielt gleich zweimal den  Nobelpreis – erst 1903 für Physik, dann 1911 für Chemie.

Die große Ausnahme in der Statistik: Marie Curie erhielt gleich zweimal den Nobelpreis – erst 1903 für Physik, dann 1911 für Chemie.

Foto: dpa/DB dpa

23 Nobelpreise für 22 Frauen. Und dies seit dem Jahr 1901. Die Bilanz der wissenschaftlichen Auszeichnungen für das weibliche Geschlecht könnte kaum ernüchternder ausfallen. Immerhin: In diesem Jahr darf sich die Amerikanerin Andrea Ghez über den Nobelpreis für Physik freuen. Und seit Mittwoch die beiden Genforscherinnen Emmanuelle Charpentier (Frankreich) und Jennifer A. Doudna (USA) über die Auszeichnung in Chemie. Damit heben die drei Frauen den Schnitt dieses Jahr zumindest ein wenig. Ansonsten gingen in der Vergangenheit die Frauen häufig leer aus bei der Vergabe der Preise für Medizin, Physik und Chemie. Bis heute haben 210 Männer den Medizin-Nobelpreis bekommen und gerade einmal zwölf Frauen. In Physik sieht es noch trauriger aus: 212 Männer stehen hier – seit Dienstag – vier Frauen gegenüber, in Chemie ist das Verhältnis aktuell 179 zu sieben.