Dachverband will neues bundesweites Programm Naturschützer fordern mehr Nationalparks

Bonn (RPO). Der Deutsche Naturschutzring (DNR) sieht Bedarf für weitere Nationalparks in Deutschland und plädiert deshalb für ein neues bundesweites Nationalparkprogramm. Die Zahl der Nationalparks solle von derzeit 14 auf bis zu 20 steigen, forderte der Naturschutz-Dachverband am Dienstag in Bonn.

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Von den Ministerpräsidenten der Länder verlangten die Naturschützer ein stärkeres Engagement für die solche Gebiete. Nationalparks seien "nicht nur touristische Attraktionspunkte, sondern nationale Imageträger und wichtig für die regionale Identität der Bevölkerung", erklärte DNR-Präsident Hubert Weinzierl zur Begründung.

DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen machte Bedarf an neuen Nationalparks vor allem bei Buchen- und Mischwäldern im Steigerwald in Bayern, im Pfälzer Wald (Rheinland-Pfalz) sowie im Nordschwarzwald (Baden-Württemberg) geltend. Bei Moorlandschaften kämen die Lieberoser Heide in Brandenburg und bei Fließgewässern und Auen das Peenetal in Mecklenburg-Vorpommern in Frage.

Laut DNR umfassen die derzeit 14 Nationalparks eine Landfläche von rund 960.000 Hektar, das sind 0,54 Prozent der Landfläche des Bundesgebietes. Notwendig seien aber bis zu 20 Nationalparks mit dann insgesamt etwa zwei Prozent der Landfläche Deutschlands. Die Naturschützer hoben zugleich die wirtschaftliche Bedeutung der Nationalparks hervor. Laut einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) von 2009 setzten jährlich 51 Millionen Besucher in den Nationalparkregionen 2,1 Milliarden Euro um. Dadurch würden mehr als 69.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Zugeich kritisierte der DNR allerdings, dass derzeit nur wenige deutsche Nationalparks die Kriterien der Internationalen Naturschutzunion für solche Gebiete erfüllten. Als Missstände nannte der Dachverband unter anderem Belastungen der Schutzflächen durch die Forst- und Fischereiwirtschaft, die Jagd sowie den Aus- und Neubau von Straßen und Wasserstraßen.

(AFP/jre)
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