Überschreitungen des EU-Grenzwertes Nach Tschernobyl: In NRW noch Radioaktivität messbar

Düsseldorf (rpo). Vor 18 Jahren veränderte ein Unglück die Welt: Im ukrainischen Tschernobyl ereignete sich die bislang folgenschwerste Reaktorkatastrophe. Die Auswirkungen des Unglücks sind in Nordrhein-Westfalen stellenweise noch immer messbar.

Bei wild wachsenden Pilzen und beim Wildbret insbesondere in der Senne sei weiterhin erhöhte Radioaktivität nachweisbar, berichtete Landesumweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) am Montag in Düsseldorf zum Jahrestag des Unglücks am 26. April 1986.

In landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist laut Höhn dagegen fast keine Radioaktivität mehr feststellbar. Grund sei die unterschiedliche Beschaffenheit von Waldböden und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Das langlebige radioaktive Element Cäsium 137, das in einigen Messungen immer noch feststellbar sei, werde durch die Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen im Boden gebunden und gelange somit anders als in Waldböden nicht in die Pflanzenwurzeln.

Bei Wildschweinen im Gebiet der Senne südlich von Bielefeld wurden den Angaben zufolge bisher bei elf Tieren Überschreitungen des EU-Grenzwertes von 600 Becquerel je Kilogramm festgestellt. Der Höchstwert lag 2003 bei 1442 Bequerel je Kilogramm. Grund für die hohe Belastung ist, dass die Wildschweine bei der Nahrungssuche zum Teil im Boden liegende Pilze und Wurzeln ausgraben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort