Gegen Rechtsdrehende behauptet Meteoriten brachten linksdrehende Aminosäuren

New Orleans (RPO). Auf der Erde gibt es fast ausschließlich linksdrehende Aminosäuren. Jetzt hat ein Forscher herausgefunden, warum das so ist: Sie gelangten mit Meteoriten auf unseren Planeten und haben sich unter den Bedingungen der frühen Erde einfach besser durchgesetzt als die Rechtsdrehenden.

Das fand Ronald Breslow von der Columbia-Universität in New York in Labortests heraus. Auf die Erde gelangten die Moleküle durch Meteoriten. Seine Ergebnisse stellte Breslow auf einer Tagung der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft in New Orleans vor.

Auf dem Weg zur Erde sind Meteoriten Strahlung durch Neutronensterne ausgesetzt. Diese Strahlung zerstört eher die rechtsdrehenden Aminosäuren, so dass die linksdrehenden Aminosäuren schließlich in der Überzahl sind. Dies hatten Forscher bereits in früheren Studien gezeigt.

So fanden sich auf der Oberfläche von Meteoriten, die auf der Erde niedergegangen waren, tatsächlich vor allem linksdrehende Aminosäuren. Unter Bedingungen, wie sie nach einem Einschlag der Meteoriten auf der Erde geherrscht haben, setzen sich diese anschließend auch durch, wie nun Breslow und seine Kollegen in ihren Untersuchungen zeigen konnten.

Die Wissenschaftler hatten im Labor die Bedingungen simuliert, die nach einem Meteoriteneinschlag auf der Erde herrschten: hohe Temperaturen und nur geringe Mengen Wasser. Zur Dominanz der linksdrehenden Aminosäuren tragen laut den Forschern zwei Mechanismen bei: Die vorhandenen Aminosäuren drängen den neu entstehenden ihre eigene Orientierung auf, und vorhandene links- und rechtsdrehende Aminosäuren verbinden sich beim Kristallisieren miteinander. Dadurch bleiben nur diejenigen Aminosäuren im Wasser gelöst zurück, die keinen Partner finden: die überschüssigen linksdrehenden Aminosäuren.

Wie aus den Bausteinen des Lebens schließlich das Leben selbst entstand, ist unbekannt. Breslow vermutet aber, dass dieser Vorgang auch anderswo im Universum stattfinden könnte: "Meteoriten können natürlich überall landen. Auf einem anderen Planeten mit Wasser und allem anderen, was das Leben benötigt, sollte der Prozess auf die gleiche Weise anlaufen." Die Arbeit der Forscher bestätigt die sogenannte Panspermie-Hypothese, nach der Meteoriten die Grundbausteine des Lebens auf die Erde brachten. Diese findet unter Forschern immer mehr Verbreitung.

(afp)
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