Grund: Großunfall mit Kalilauge Mehr wassergefährdende Stoffe ausgetreten

Wiesbaden (RPO). Die Menge der ausgelaufenen wassergefährdenden Stoffe ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Grund ist ein Großunfall mit Kalilauge 2008. Insgesamt wurden 25,6 Millionen Liter schädlicher Substanzen freigesetzt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

Das sind 18,7 Millionen Liter mehr als 2007. Der Anstieg ging allerdings auf ein einziges Unglück zurück, bei dem 19 Millionen Liter Kalilauge aus einem Sammelbecken in einen Fluss gelangt waren.

Rund 90 Prozent der ausgetretenen Stoffe verunreinigten den Angaben zufolge den Boden und belasteten den Wasserhaushalt, zum Beispiel von Kanälen und Flüssen. Die Zahl der registrierten Zwischenfälle beim Umgang und bei der Beförderung wassergefährdender Substanzen sank 2008 geringfügig um acht auf 2.203. Die weitaus größte Menge, 24,3 Millionen Liter, wurde in gewerblichen und privaten Anlagen freigesetzt. Dort ereigneten sich 734 Unfälle, ein Anteil von rund ein Drittel an der Gesamtheit.

Die meisten Unfälle fanden auf der Straße statt

Knapp 67 Prozent der Unfälle (1.469) ereigneten sich bei der Beförderung der wassergefährdenden Stoffe. Die meisten dieser Schadensfälle (1.369) gehen auf Unfälle von Straßenfahrzeugen zurück. Dabei wurden 407.000 Liter wassergefährdende Substanzen freigesetzt - überwiegend Mineralölprodukte (273.000 Liter). Auch beim Schiffstransport traten wassergefährdende aus. 796.000 Liter der Substanzen verschmutzten nach 56 Unfällen Flüsse, Seen und andere Wasserwege. Besonders betroffen war die Elbe.

Rund jeder zehnte Liter der ausgelaufenen Stoffe konnte laut der Behörde zurückgewonnen werden, bevor er die Umwelt dauerhaft beeinträchtigen konnte. Demnach wurden 2,5 Millionen Liter umgeladen oder in andere andere Behälter gepumpt.

(AP/jre)
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