95.000 Euro Entwicklungskosten Künstliche Flosse von Reifenhersteller rettet Delfin
Düsseldorf (RPO). Delfindame Fuji traf ein schweres Los: Durch einen Unfall verlor sie einen Großteil ihrer Schwanzflosse. Für einen frei lebenden Delfin wäre dies das Todesurteil gewesen. Ein japanische Reifenhersteller hat daraufhin eine künstliche Flosse für Fuji angefertigt. Inzwischen geht es Fuji prächtig mit ihrer Prothese.
Delfindame Fuji und ihre künstliche Flosse
Die Entwicklung der Flosse kostete Bridgestone rund 95.000 Euro. Dank der Prothese schwimmt und springt "Fuji" mittlerweile wieder durch ihr Aquarium in Churaumi auf Japans südlicher Insel Okinawa.
Zunächst hatten Mitarbeiter des Reifenherstellers auf freiwilliger Basis damit begonnen, eine Gummiflosse für "Fuji" zu entwickeln. Diese Entwicklungsarbeit wurde unterstützt durch die Technische Hochschule der Universität von Tokio, die in ihren Spezial-Wasserbehältern zahlreiche Tests mit dem Flossen-Prototyp durchführte. Durch die Entwicklung verschiedener Prototypen konnte es der Delfindame ermöglicht werden, ihre Schwimmfähigkeiten zurück zu gewinnen.
Die von dem Reifenhersteller entwickelte Flosse besteht aus Silikon, einem Material, das lebendem Gewebe sehr ähnlich ist. Das Material weist eine hervorragende Beständigkeit gegenüber Wasser und klimatischen Einflüssen auf.
Zur Herstellung der künstlichen Flosse haben die Techniker die Bewegungen von Delfinflossen dreidimensional analysiert und die so genannte FE-Methode (Finite Element), die für das Reifendesign verwendet wird, genutzt, um die Flossenform zu optimieren.
Fuji trägt die Flosse derzeit nur für einige Stunden am Tag, sonst könnte es zu Entzündungen kommen. In der Zeit jedoch vollführt sie die tollsten Sprünge, so wie früher, als sie noch eine echte Flosse hatte.
Inzwischen ist Fuji eine Art Maskottchen von Bridgestone geworden. Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt im September geleitete ein Trickfilm-Fuji die Besucher durch eine computeranimierte Welt.
