Hausmittel gegen Mentruationsbeschwerden Krämpfe im Monatsrhythmus

Düsseldorf (RP). Zwei von drei Frauen leiden regelmäßig an Menstruationsbeschwerden. Akupunktur, Heilpflanzen und Vitamine helfen, chinesische Mediziner setzen auf Rosenblütentee.

Bis zu 80.000 Betroffene gibt es mittlerweile in Deutschland.

Bis zu 80.000 Betroffene gibt es mittlerweile in Deutschland.

Foto: ddp, ddp

Das wohl älteste Dokument zu Menstruationsbeschwerden ist eine etwa 3000 Jahre alte Tontafel aus Mesopotamien. Darin heißt es: "Frauenpein hat meinen Körper ergriffen, lasset die Götter mir dieses Übel ausreißen." Ein Satz, den auch heute noch viele Frauen unterschreiben würden. Denn zwei von drei Frauen haben immer wieder mit Regelschmerzen zu kämpfen. Neben starken Blutungen können sich dabei auch Unterleibskrämpfe, Brustspannen, Ängste, Übelkeit sowie Rücken- und Kopfschmerzen einstellen.

Das konkrete Beschwerdebild kann allerdings von Frau zu Frau stark variieren. "Die Vielfalt der möglichen Beschwerden spiegelt die Vielfalt und die Individualität jedes einzelnen Frauenlebens", sagt Gynäkologin Judit Lundquist vom Universitätsspital in Zürich. Es existiert also kein einheitliches Krankheitsbild mit klaren Symptomen, weswegen Regelbeschwerden gerne als Erklärung für alles Mögliche herangezogen werden, von Kopfschmerzen über Weinerlichkeit bis zur schlechten Laune.

Selten ernsthafte Erkankungen

Nur selten stecken hinter Menstruationsbeschwerden ernsthafte Erkrankungen wie eine Endometriose, bei der Gewebe, ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut im Unterleib auftritt und sich an den Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder dem Bauchfell ansiedelt. Diese Diagnose muss natürlich ein Arzt stellen.

Aber auch Regelbeschwerden können überaus schmerzhaft und lästig sein, wenn sie auch nicht lebensbedrohlich sind. Die betroffenen Frauen suchen daher oft nach risikoarmen Behandlungsalternativen. Eine davon ist die Homöopathie. Erfolgversprechend sind hier Zubereitungen aus Magnesium phosphoricum, Traubensilberkerze (Cimicifuga) und dem Farbbeutel des Tintenfisches (Sepia), die in den Apotheken auch in diversen Kombinationen erhältlich sind.

Die Akupunktur erreichte in Studien bei Regelschmerzen eine Erfolgsquote von über 80 Prozent. Magnesium und Vitamin B1 tragen zur Entspannung verkrampfter Muskeln bei, das Vitamin kann außerdem gereizte Nerven zur Ruhe bringen. Die optimale Dosis liegt für Vitamin B1 bei 100, für Magnesium bei 300 Milligramm pro Tag.

In einer Studie der Universität Teheran linderten 200 IE (Internationale Einheiten) Vitamin E pro Tag die Schmerzen und Blutverluste während der Menstruation. Ein Effekt, der sich durch den Einfluss des Vitamins auf den Hormonhaushalt erklären lässt. Gegen Brustspannen kann es hingegen hilfreich sein, die Speisen mit Bierhefe zu überstreuen - denn darin findet sich reichlich Pyridoxin, um den Wasserhaushalt zu stabilisieren.

Unter den Heilpflanzen hat der Mönchspfeffer eine lange Tradition als "Frauenkraut". "Seine Wirkung", erklärt Dr.Bernhard Uehleke vom Naturheilkunde-Lehrstuhl der Charité in Berlin, "beruht vor allem in der Hemmung des Prolactins." Dieses Hormon wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet und führt in hoher Konzentration zu Beschwerden wie Brustspannen und Unterleibskrämpfen. Bestimmte Wirkstoffe des Mönchspfeffers sind nun imstande, sich an bestimmte Rezeptoren im Gehirn "anzudocken", so dass der Prolactinspiegel sinkt und die entsprechenden Beschwerden gelindert werden. Die Anwendung der Heilpflanze erfolgt am besten über Präparate aus der Apotheke, da sich einige ihrer Wirkstoffe nicht ohne weiteres in klassischen Zubereitungen wie den Teeaufguss lösen lassen.

Die chinesische Volksmedizin setzt auf Rosenblütentee, um Regelbeschwerden in den Griff zu bekommen. Eine Studie des Chung Hwa College in Taiwan konnte dieses Einsatzgebiet nun auch wissenschaftlich untermauern. Dort führten drei Tassen Rosenblütentee à 200 Milliliter pro Tag zu einer deutlichen Besserung von Menstruationsbeschwerden wie Schmerzen, Ängsten und Übelkeit. Hauptverantwortlich für diesen Effekt sind vermutlich Flavonoide und ätherische Öle des Tees, der aus Grünteeblättern und Rosenblüten gewonnen wird. Man erhält ihn mittlerweile auch in deutschen Apotheken. Seine Zubereitung: Einen Teelöffel Tee mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, fünf Minuten ziehen lassen.

(Rheinische Post)
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