Nachgefragt Können Fische schlafen?

Kiel (rpo). Munter schwimmt der Fisch im Wasser. Paddelt mit den Flossen und zieht ruhig seine Bahnen. Niemals legt er den müden Kopf auf die Flosse und bettet sich in einem Algennest zur Ruhe, könne man denken. Schlafen Fische wirklich nicht?

 Wer hätte das gedacht? Auch Fische schlafen - aber mit offenen Augen.

Wer hätte das gedacht? Auch Fische schlafen - aber mit offenen Augen.

Foto: ddp

"Doch", sagt Fischereibiologe Rainer Froese vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel. "Auch Fische schlafen."

Im Schlaf verlangsamen sich auch bei Fischen die Körperfunktionen - genau wie beim Menschen. Nur sieht man es den schuppigen Schwimmer nicht gleich an, weil sie mit offenen Augen schlafen. Da sie keine Lider haben, können Fische die Augen auch nicht schließen. Brauchen sie auch nicht, weil sie ihre Augen nicht befeuchten müssen - das macht das Wasser automatisch.

Fische in Pyjama und Schlafsack

Wer die Unterwasserwelt aufmerksam beobachtet, kann einen schläfrigen Meeresbewohner allerdings oft am Verhalten erkennen. Denn die meisten Fische begeben sich zum Schlafen unter überhängende Objekte, in Höhlen oder Spalten, um vor Räubern geschützt zu sein. Einige Fische haben für ihre Regenerationsphase sogar teils skurrile Taktiken entwickelt. "Viele Lippfische vergraben sich sogar im Sand", sagt Froese. Ein Großteil der Korallenfische verändert hingegen nachts sein Farbmuster - als würden sie sich zum Schlafen umziehen.

Eine besondere Eigenart haben sich manche Papageifische angewöhnt. "Sie erzeugen einen durchsichtigen 'Schlafsack' aus einem besonderen Sekret. Dieser soll sie angeblich auch vor Räubern schützen", erzählt der Wissenschaftler.

(afp)
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