Warnung vor kritischem Punkt Klimawandel: Das Jahr 1750 und die zwei Grad Celsius

London (rpo). Der fortschreitende Klimawandel macht Forschern weiter große Sorgen. Bei einer Konferenz in London riefen sie zu einem radikalen Umdenken auf. Bei einer durchschnittlichen Erwärmung von mehr als zwei Grad gegenüber dem Jahr 1750 werde es kritisch.

Davor warnten die aus neun Ländern stammenden Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Klimawandel am Dienstag in London. Über diesem Wert drohten etwa Gletscherschmelzen oder Dürren und in der Folge weitere Naturkatastrophen.

Schon heute liege die Temperatur um 0,8 Grad höher als am Vorabend der Industriellen Revolution. Der kritische Wert könne bereits in zehn Jahren erreicht sein, sollte die Weltgemeinschaft nicht zu gemeinsamem Handeln finden, hieß es.

Unter der Leitung des ehemaligen britischen Ministers Stephen Byers und der republikanischen US-Senatorin Olympia Snowe formulierte die Arbeitsgruppe eine Liste mit zehn Empfehlungen.

Dazu gehören Maßnahmen zum Energiesparen, die Entwicklung erneuerbarer Energien und eine Neuausrichtung der Landwirtschaft. Außerdem wurden die Industriestaaten aufgefordert, ärmeren Ländern finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen.

Den G-8-Ländern, der Gruppe der sieben reichsten Industrieländer und Russlands, solle eine Schlüsselrolle beim Kampf gegen den Klimawandel zukommen.

Über die Gruppe sollten auch die USA wieder eingebunden werden, die die Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls zur Verminderung der für die Erderwärmung verantwortlichen Treibhausgase verweigern, forderte die Arbeitsgruppe Klimawandel.

Großbritannien hat Maßnahmen gegen den Klimawandel zu einem zentralen Anliegen seiner diesjährigen G-8-Präsidentschaft gemacht. Mitte März sollen sich Minister aus rund 20 Ländern zu dem Thema in London treffen.

(afp)
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